Gedichte über Lust - Seite 70

Strom fließt erst dann im Kreis,
wenn dieser wird geschlossen.
Synapsen leiten flink den Reiz,
sobald bei Kontakt durchflossen.

Zwischen sich nähernden Lippen
knistert Hochspannung in der Luft,
vier freigelegte Hautstellen kribbeln,
als sie sich treffen mit voller Wucht.

Verdreht.
Verklebt.
Verbindung besteht!
Zungen sind verdrillt...

Abisoliert.
Vibriert.
Pure Elektrizität!
Im Kuss gegrillt...

© meteor 2025

-Fiktion –
-1-
In der Ehe verging ihr das Lachen,
sie musste die Beine breitmachen
tagtäglich, manchmal mehrmals am Tag,
dem Gatten Koitus am Herzen lag.
-2-
Er konnte nicht genug von ihr kriegen,
hatte sie schon zigmal bestiegen,
der „Trott“ schmälerte nicht seine Lust,
doch große Ausmaße nahm an ihr Frust.
-3-
Die Schwangerschaften folgten Jahr für Jahr,
inzwischen hatte sie graues Haar
die Schönheit war dahingeschwunden,
sie hatte bereit zwölf Mal entbunden.
-4-
Ihr Gatte ließ sie im Bett „links liegen“,
hatte sie nur selten bestiegen
lebte seinen Trieb woanders aus,
war häufig Kunde im Freudenhaus.
-5-
Dem Gatten sie die Untreue verzieh
die „Schonzeit“ ihr neue Kraft verlieh,
sie blühte auf und erholte sich,
seine Untreue war für sie löblich.

Mein Herz schlägt schneller
Tief in mir wird es heller
Und meine Seele wird ganz leicht
Wenn mich dein Blick erreicht
Meine Wangen werden schnell knallrot
Der Gedanke an dich tut mir gut
In Wallung gerät bei dir mein Blut
Es dir zu sagen kostet Mut
Doch du hast es sicher längst erkannt
In jeder Berührung meiner heißen Hand
Sie entdeckt auf deiner Haut
ganz neues Land
Kein Verlass mehr
auf meinen kühlen Verstand
In deinen Augen möchte ich ganz tief versinken
Von deinen Lippen langsam fast ertrinken
Mit dir einfach von hier verschwinden
Und mich in deinem Herzen wieder finden
So nah dir sein wie niemals zuvor
Denn eines brauche ich jetzt nur
Und das ist ganz viel Du