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Gedichte über Liebe - Seite 2626


GEIST IM MONDGLANZ

Und nun sitze ich alleine im Mondblumenfeld
Wo Liebe einst strahlte, sind alle Blüten verwelkt
Ich kehre jede Nacht in unser Refugium zurück
Unter mir nur noch die Trümmer von zerbrochenem Glück
In Träumen liegen wir hier im Blütenstaub unsres Bundes
Aus gemeinsamen Nächten erwacht nun ein einsamer Junge
Voller Sehnsucht blicke ich zum Firmament in der Ferne
Der Geist im Mondlicht tanzt so glanzvoll durch die Sterne
Wo unsere Scherben als Sternschnuppen verglimmen
Und alles, was von uns bleibt, ist unser Sternenkind im Himmel

Der Traum ist zersplittert, aber der Träumer am Leben
Am Friedhof einer Geisterliebe begrab ich meine Seele
Mein Fall war für dich, meine Liebe ist verbrannt in deinem Innern
Du hast mein Herz zerstochen, deshalb blute ich für immer
Niedergeschlagen von jeder Träne dieses Schmerzes
Ohne dich bin ich nichts, nur der Sklave meines Herzens
Du bist, was mich vom Leben abhält und was mich am Leben erhält
Der Schatten meiner Seele und der Funke, der mein Leben erhellt
Fesseln ewiger Treue halten mich in einem Käfig gefangen
Dessen Schlüssel ich der Kälte deiner Hände vermachte

So viel Liebe für dich, so viel Liebe für die Welt
Liebe für alles und jeden, nur keine Liebe für mich selbst
Das Laternenlicht erloschen, meine Augen schwelen offen
Doch ich sehe nur noch Licht, sind meine Augen geschlossen
Das Herzblut vertrocknet; in den Narben meines Kerns klafft ein Loch
Ich kann nicht mehr lachen, nur der Geist im Mond lächelt noch
Bin so weit entfernt, mich nicht mehr nach deiner Nähe zu sehnen
Ein Beten und Flehen, lass die Leere dieses Elends vergehen
Du warst mein Sonnenschein, nun nur noch ein Spiegeln im Mondschein
Keine Kraft mehr zu leben, doch zu viel Angst vor dem Totsein

Der Träumer mag sterben, doch der Traum lebt ewig weiter
Noch immer sitze ich hier und jag dort oben nach Geistern
Alle Wege vor mir leiten mich zurück bis zur Wiege
Als roter Faden nur der Kosmos und mein Streben nach Liebe
Ein außerirdischer Außenseiter auf astraler Reise
Geformt von Fragmenten der Erinnerung vergangener Zeiten
Die Momente sind Geschichte, doch ich durfte sie erleben
Resigniert halte ich in Memoiren fest an meinem Bestreben
Denn Märchen schreibt die Zeit, in des Dichters Leid
Geist im Mondglanz, bitte bring mich endlich heim

- ST 2025
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Der Bastard, den man Schicksal nennt

Der Bastard, den man Schicksal nennt

Ich schreibe mit zitternden Händen,
nicht vor Angst –
vor Zorn.
Denn vor mir steht er wieder,
dieser unbezwingbare Endgegner,
dieser elende Bastard:
das Schicksal.

Lange hab ich ihm die Stirn geboten,
Zähne gefletscht
und das Herz wie ein Schild vor mir gehalten.
Ich stand,
immer stand ich,
auch wenn der Boden unter meinen Füßen
schon längst aufgegeben hatte.

Doch dann sah ich,
wie dieser Bastard sich nahm,
was mir heilig war.
Wie er gierig nach meinen Geschwistern griff –
und ich musste zusehen,
machtlos,
stumm,
zornverbrannt.

Und jetzt?
Jetzt liegen seine kalten Hände
über dem Herzen meiner Mutter,
meiner über alles geliebten Mutter,
der Frau, die selbst Sonne geboren hat.
Ich sehe,
wie ihre Kraft langsam schwindet,
wie das Licht in ihren Augen
Flackern gegen Windböen wird.

Und ich schwöre,
bei allem, was in mir noch brennt:
Ich suche einen Weg,
einen Pfad,
ein Schwert aus Willen,
um dich zu bezwingen, Schicksal.

Ich werde vor dir stehen,
dir ins Gesicht schreien,
mit einer Stimme,
die du nicht brechen kannst:

„Du bekommst keinen mehr aus meiner Familie!
Willst du meine Mutter holen –
musst du an mir vorbei!
Und wenn es sein muss,
werde ICH
das Schicksal deines Schicksals sein!“

Ich werde nicht weichen.
Ich werde nicht fallen.
Ich werde kämpfen,
bis du selbst begreifst,
dass es einen Menschen gibt,
der dir nicht knietief dient,
der nicht schweigend hinnimmt,
der sich nicht fügen will.

Ich.
Der Sohn.
Der Wächter.
Der Feind, den du nie wolltest.

Und wenn du wiederkommst, Bastard –
dann komm.
Denn dieses Mal stehe ich nicht nur.
Dieses Mal brenne ich.
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