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Gedichte Über Leidenschaft - Seite 45


Erträumtes I.

Es wird wuchtig sein, das, was das Orchester spielen wird:
lebendig, leidenschaftlich.
Das meisterhafte Werk des grossen, ungezähmten Künstlers:
aufwühlend, intensiv.
Wie die Farbe Deines gekonnt gekämmten Haares,
wunderhübsch frisiert.
Das sich schmeichelnd auf meine Schulter legt,
wenn Dein hübsches Köpfchen
sachte sich an das Meine lehnt.
Der grau-melierte Meisterdirigent
peitscht seine Musiker bis ans ‘geht-nicht-mehr’.

Der präzise Einsatz der Posaunen und Trompeten
bringen die graziösen Höhen Deiner Brust ins Beben,
die vollen Formen in Deiner reizend transparenten
schwarzen Seidenbluse tanzend sich bewegen.
Im gedämpften Dunkel des Konzertsaals bringst
Du meine sehnend Seele in Erregung,
unwiderstehlich verführst Du meine Hand
entlang der Seite Deiner femininen Form zu gleiten.
Unausweichlich wird’ ich die feinen Seidenbänder fühlen
unerlöschlich werd’ ich mich daran Erglühen,
werd’ im finalen Paukenwirbel auf einem feurig Schimmel
mit Dir durch alle Himmel reiten.

Genf. Auf Wanderwegen, wenn immer, die es gibt. Doch das erklärte Ziel ist, möglichst schnell an den Bestimmungsort zu kommen: ins Café de la Place, 1217 Meyrin GE.
Die Abenteuer und Begegnungen sind zahlreicher und unvorhergesehener als erwartet. Das Erlebte bringt Schmunzeln, Lachen und Erfolgserlebnisse. Auch unangenehmes, Zähneknirschen und Leiden.
Er hat er viel Zeit, den Gedanken nachzugehen, den durch die realen Ereignisse aufkommenden Assoziationen zu folgen. Er landet unweigerlich in vielschichtigen, überbordenden Wunschträumen und bizarren, surrealen Sphären. Für seine Thesen wird er immer wieder in die virtuelle Wüste geschickt wird.
Was ihm egal ist. Er wandert, sinniert und provoziert unentwegt weiter.
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An eine Frau Wirtin.

Madam la Patronne,
die Märchensonne
Ihre hübschen blonden Locken behutsam versilbert,
als, unbeachtet von Ihnen, an der Ecke der Theke der Mann,
als wär er für diese Begegnung hierher gepilgert,
die Sie bewundernden Blicke nicht mehr wegwenden kann.
Sie spürten's wohl kaum.
Die Pflicht ruft, er musste weiter, er ging nicht gern,
ging wie im Traum,
sich nur eines fragend: Wer Wunderbares sind Sie denn?

Frau Wirtin,
Sie litten
wohl bitter. Warum? Das wird sich weisen.
Sie waren traurig. Sie waren so schön.
Es war so einfach zu plaudern, zu bleiben,
sachte fragend in Ihre Augen zu sehn.
Sie blitzten so freundlich.
In Ihren Worten lag Melancholie,
das hörte ich deutlich.
Blieben wir lange beim 'Sie'?

Madame la Patronne,
die Stunden zerronnen
locker wie kleine Schneekristalle im Regen.
Es klingt fast wie im Märchen,
wenn Du erzählst aus dem Leben.
Nicht immer sangen die Lerchen.
Hätte noch soviel zu sagen, vieles bleibt Wage.
Zu schön wär's zu bleiben,
schön war die Antwort auf die leise Frage:
Darf ich Dir mal schreiben?

Frau Wirtin,
Du fasziniertest.
Du wirkst witklich so schön betörend.
Bei meinen Komplimenten der seltenen Sorte,
lachst Du so herzlich, erlösend,
und strahlst wie eine Geburtstagstorte.
Verdient hast Du sie.
Können die wackeren strammen Mannen
von hier, denn Dir
nicht auch aufmunternde Worte stammeln?

Madam la Patronne,
es musste so kommen:
sehr, sehr spät. Der Wein beginnt zu wirken.
Es ist schwer, das Angefangene zu beenden.
Es ist so leicht, noch und noch eines zu trinken.
Es ist schwer, zu gehen, zu trennen.
Und wieder machst Du es wahr,
machst Ort und Zeit vergessen,
als ich frage, hoffend, spontan:
Kommst Du morgen mit mir essen?

Frau Wirtin,
Du verwirrtest
die männliche Psyche als Du vor der Bar
Dein Kleid wie von Dior ist grosse Klasse.
Lächelnd wartend, attraktiv, ganz einfach rar:
selbstbewusst, stolz, phantastisch !
Ich danke Dir für Deine Zeit,
die Du bereit warst, mit mir zu teilen.
Gibst Du mir die Gelegenheit
Dir mehr zu geben als diese paar Zeilen?
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