Gedichte Über Leidenschaft - Seite 108

Von Fern‘, beim Spazierengeh’n,
hör' ich die Leier schon,
klingen durch die Straßen.
Kam näher, sah den Leiermann
an seiner Orgel dreh’n.

Ein alter Mann, in die Jahre gekommen,
verschließen Hos‘ und Jacke, die Haut
gegerbt von Luft und Wetter. Ein
kleiner Teller auf der Orgel stand,
bis zum Mittag war er noch blank!

Schon in jungen Jahren, ist er durch
das Land gezogen, von Dorf zu Dorf,
hat bei Festen und Feiern aufgespielt,
zum Tanz, war als Leiermann immer
ein gerngesehener Gast.

Heut‘ nimmt niemand sich die Zeit,
einen Moment nur zu verweilen,
schauen auf den Boden, schnell
vorbeizueilen. Ein Hund sogar
hebt das Hinterbein, …oh nein!

Der Leiermann zwingt sich ein
Lächeln ab, dreht weiter seine
Orgel, alte Melodien, die kaum
noch jemand kennt, er dreht und
dreht und bleibt ganz still.

Zwei Münzen auf den Teller klimpern,
seh‘ ein kleines Augenzwinkern,
ein Hoffen in seinem Gesicht,
vielleicht reicht es bis zum Abend,
für ein warmes Gericht.



13.08.2023 © Soso

Latein
das war einmal lingua franca
Dank dieser Sprache bin ich nicht allein
Ich fühle mich wohl

Sie kennt viele Schemata
Schemata klingt idiotisch
aber so sagt DUDEN
Du, den? Du, denn?
Duden
Dieses Scheißwörterbuch.
Was ist los?

Was ist mit dir los?
Ich öffne irgendwelchen Emulgator?!
Nein, Emulator heißt es
Dieses Scheiß
Soviel ich weiß

Ich will nach einem Wort suchen
Ich habe aber keine Ahnung
was für ein Wort ich eintippen soll

Ich hab' "rasieren" eingetippt,
(weil ich letztens beim Frisör meine Haare schneiden ließ)
in diesem Emulgator?!
Nein, Emulator

Ich finde
Diminutiva sind eine große Pest
auch für Latina

Ich weiß es
obwohl ich kein Riese bin
Ich hab' auch kein Riese-Komplex
in Eulengebirge besucht
Hier soll man Wunderwaffe produzieren

Man produziert sie (immer noch!)
Dank den Touristen
diesen dummen Touristen
die mit ihren Fotoapparaten
alles abfotografieren müssen
Das ist aber überhaupt kein Muss!

Die wichtigsten sind die Gedanken
sowie Landkarten,
Gedanken-Landkarten
Assoziationen
Synapsen
Protoplasten unserer Gedanken

Ich will mit meiner "mater dolorosa" sprechen
die wie eine Rosa
die von mir aufgesetzte Dornenkrone tragen muss :(

Sie muss von mir auch abgesetzt werden!
Ich werde versuchen, das zu machen
Ich muss mein Verhalten verändern
deshalb versuche ich zu dichten,
und dadurch meine Sorgen zu vernichten!

Sie ist viel mehr, als Salz in der Suppe
sind warme Gedanken an meine Puppe
angenehmer Geruch von einem Gericht
Sorgen um meiner Liebe Gewicht

sie ist Teil meiner vielen Gedanken
die immer um einen Punkt ranken
dieser kleine süße Punkt, der bist du
an den ich denken muss immer zu

der köchelnde Wein im Topf
die Kobolde in meinem Kopf
die ich mitnehme in mein Bett
die Gewissheit du bist mega nett

Gedanken mir im Traum erscheinen
mich bringen zum lachen und weinen
deine kleine, liebliche Freudenträne
erste graue Haare in deiner Mähne

sind deine klugen braunen Augen
die für,s gemeinsame Leben taugen
dein siebenter menschlicher Sinn
bei dem ich nun schmelze dahin

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba