Gedichte über Lebensweisheiten (Seite 880)

Panta rhei

schweigend aller bunten Farben
und doch so unfassbar schön
Sonnenlicht tanzt deiner Narben
im Moment der Ruhe versöhnt
alles fließt, es lässt dich schweben.

treibend all der Lieben Sinne
und noch reift das ewig Sein
Nebelglanz perlt der Stimme
im Ganzen Bindung nie allein
alles fließt, es lässt dich vergeben.

neigend all der Flüsse Quelle
und doch strebt es nie zu steh‘n
Farbentanz lichtet jede Schnelle
die Ewigkeit, du kannst sie seh‘n
panta rhei, viel ist noch zu erleben.

© by FRI

Jeder empfindet anders

Jeder empfindet anders

Die eigenen Erkenntnisse
schenkt einem das Leben
Je intensiver
man über das Leben grübelt
Je weniger
bleibt einem an Zeit
…Das Leben zu leben…

©Käte Micka

Käti Micka

Gesunder Schlaf

Ich bin kein schuldloses Schaf.
Trotzdem brauche ich einen gesunden Schlaf.
Wenn ich aber nur über Schuld nach denken tue,
werde ich nie kommen zur absoluten Ruhe.

Hinzu kommen noch körperliche Beschwerden.
So kann ich nie seelisch gesund werden.
Albträume und dazu noch Schmerzen
brechen garantiert nicht nur Herzen.

Trotzdem hoffe ich immer noch,
das ich nicht falle in ein tiefes Loch.
Mit gesundem Schlaf könnte ich das verhindern.
Schmerzen ließen sich so auch gut lindern.

Helfen können mir keine Elfen
und ein Schlaflabor kann auch nicht helfen.
Ich selbst kann dies nur richten.
Meine Mauer ums Herz braucht noch mehrere Schichten.

Zeitstill auf Reise

Windspielfarben erklingen
entkleiden den Raum
und ganz leise
schwebt ein Rosenblatt
zeitstill auf Reise
zupft es Saiten aus Wasserfarben
im Spiegelbild Memento mori’s.

Wieviel Traum bleibt übrig,
wenn Blattgold zerrieben ist?

Hoffnungsklänge bemalen
schweigend die Wand
und ganz leise
rinnt ein Süßseebach
zeitstill auf Reise
spielt er Cello mit Meeresbögen
im Angesicht Memento mori‘s.

Wieviel Schaum bleibt übrig,
wenn Bäche verronnen sind?

Schicksalsworte beschreiben
entleertes Papier
und ganz leise
spricht ein Vergiss-mein-nicht
zeitstill auf Reise
formt es Echos aus Windfängen
im Orchester Memento mori‘s.

Wieviel Raum bleibt übrig,
wenn Zeilen vergessen sind?

© by FRI

Äpfel und Kirschen

imaginär
od. Apfel = Kirschen

sehe einen Film
vor meinen Augen ablaufen
und kenne ihn nicht
doch weiß es ist mein Leben
- wer bin ich?
wer bin ich geworden...

saß früher im Apfelbaum
zwischen den Kirschen
die Kerne spuckend
weit hinab
-imaginar wie ich

-woher soll ich noch wissen
wer ich bin.

so zähle ich nun meine Kirschen,
halte sie für Apfel,
und durchmische alles
- das Leben ist so verworren -
nichts ist mehr wie es früher war
und Apfel ist nicht mehr gleich Kirsche ...

heute weiß ich manchmal,
dass ich früher falsch lag,
nicht alles ist imaginar
- was sollten wir dann auch
wenn nichts mehr hier wäre ...
warum ich hier bin
das weiß ich nicht mehr,
wer nun auch nicht ,
kenne nichts und weiß nichts,
will nur imaginär sein -
- bin nur imaginär
(Doch die Kirschen,
die Kirschen sind echt)

31.Juli 2006
Text copyright @ Lilly Lime

Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 880

Panta rhei

Jeder empfindet anders

Gesunder Schlaf

Zeitstill auf Reise

Äpfel und Kirschen