Gedichte über das Leben - Seite 2419

Erinnerung ist wie ein Kahn

auf dem Fluss der Vergangenheit,

der ungesteuert wird gefahr´n

und in versunkene Zeiten treibt.,

Vorbei an Bildern, szenenhaft,

verschwommen, gnädig im Vergessen,

entstanden frisch mit neuer Kraft

als wär ´es gestern erst gewesen.

Voll Trauer, Freude, Glückgefühl,

Kaleidoskope des Empfinden´,

doch alles scheint so ohne Ziel,

nur anzuschauen, nichts zu verkünden.

Es rauscht vorbei im Zeitensprung,

ein Spiel mit viel Verwirrung,

wie alt warst du? Warst du noch jung?

Ein Wirrwarr voller Irrung.

Und es gehört dennoch zu dir,

als ein Besitz vom Nachhinein;

ein Boot, vertäut an deiner Pier,

es trägt nur dich – dich ganz allein.

Schon lange her, dass ich die Pfeife mir gestopft.
Doch nun obsiegt sie, die Versuchung.
Rauchen steht im Rufe es sei nicht gesund,
das schießt mir zugelich in den Kopf.

Ein würzig Rauch verdrängt alle Bedenken
und kräuselnd in die Nase steigt ein Duft,
die Wölkchen des Genusses liegen in der Luft
Wer will Gesundheitswarnung noch Gehör
da schenken?

Und wohlig warm liegt sie in meiner Hand,
die fein geformte Meerschaumpfeife.
Ihr gelblicher Belag verkündet Reife,
ist eine gute Wahl mit Sachverstand.

Man möge mich obe meiner Schwäche schelten!
Dem Sterblichen soll niemand den Genuss verwehren
Man kann Charakterstärke zwar bewundern,
gar verehren,
für mich soll ein Verzichten nicht mehr gelten!

Zuhause sein

Wer oder was ist mein Zuhause
Ist Zuhause der Ort
In dem ich geboren bin
Oder ich meine Kindheit verbracht

Oder ich als Heranwachsender
Herum geirrt, mal hier, mal dort
Ausprobiert habe ich viel
Immer gesucht wer und was ich bin

In so vielen Orten gewesen
Durch so viele Straßen gelaufen
Ständig unterwegs, doch nirgends Zuhause
Alles doch nur eine Flucht vor mit selbst

Manchmal bin ich weit weg von mir
Suche mich unentwegt
Renne durch mein Leben
Kann mich nicht mehr finden

Doch mein Herz ruft mich nun zurück
Zurück in mein Zuhause
Zurück zu meinen inneren Wurzeln
Zu mir und zu meinem ICH BIN

© Ingelore Jung
2017

Atomistisch

So ist es nun einmal im Leben,
es wird hernach kein anderes geben.
Geist der körperlos sich verflüchtigt
ist nun einmal nicht lebenstüchtig.
Wer etwa anderes glaubt wird eben
deshalb es auch nicht so erleben.
Alles auf Erden ist Materie,
vergänglich metamophorische Miserie
die verwandelt hier verbleibt
ist der Mensch erstmal entleibt!
Auf Atome reduziert
man nicht himmelwärts spaziert.
Doch trotz allem ist das Schöne
wir sind Töchter oder Söhne
all umfassender Gesetze...die
folgen keiner Philosophie.
Da wir nur im Diesseits wohnen,
kann man uns nur hier belohnen!

Juden, Christen, Muslime, Bhuddisten, Hinduisten
Naturanbeter, Agnostiker oder Atheisten: alle
haben eines gemeinsam, das Leben. Sie unterliegen
dessen Gesetz.
DAS duldet nichts neben sich!