Gedichte über das Leben - Seite 2111

Sieh, der Tag liegt schon in Schatten
Lärm des Alltags will ermatten,
hier, in dieser ruhigen Stunde
die Fassade geht zugrunde
die so oft ein Schutzschild ist
meiner Ängste Leibgardist…

Nichts ist je umsonst gewesen,
kann’s in uns’ren Seelen lesen,
die wir vereint in diesem Leben,
um nach Glückseligkeit zu streben…

Das Schicksal gab uns manche Trauer
doch wir erklommen jede Mauer
denn nur gemeinsam sind wir stark,
egal, was immer kommen mag…

Hier steh‘ ich nun, ich alter Narr,
die Zeit mit Dir ist wunderbar,
hab‘ viel zu oft den Clown gespielt
und mich nicht immer gut gefühlt…

Siehst Du jetzt des Narren Tränen,
sollt` ich mich denn ihrer schämen?
Sie zeugen von Verletzbarkeit,
der Weg zu mir ist noch sehr weit…

Lass uns niemals Abschied nehmen
von all den Freuden und Problemen
die unser beider Schicksal sind
in diesem Lebens-Labyrinth…

....auf dem Holzweg

Wer weiß wie schnell man irren kann
ist wohl im Leben besser dran
Klar lebt ein großes Ego schon
in stilgerechter Illusion

Der Glaube "Ja ich weiß Bescheid"
entspringt oft aus der Quelle Neid
"Der kann etwas was ich nicht kann
spricht ständig meine Schwächen an"

Das macht er extra ganz bestimmt
dass man mein Defizit wahrnimmt
und meine Unzulänglichkeit
offen darlegt - "Ich bin´s leid"

Mit viel Aufwand - angestrengt
was ein And´rer von ihm denkt
bleibt ausnahmslos das Übertreiben
um Erfolg einzuverleiben

Ach wie die Gefühle wallen
gereizt lässt man sich nichts gefallen
gibt ein Versprechen dennoch munter
"Den hole ich vom Ross herunter"

Man sucht eifrig und wird fündig
der fromme Mensch wird hierzu sündig
Aber man braucht Augenhöhe
damit man die Aktion auch sehe

Allerdings vom Hass geblendet
wartend dass das Blatt sich wendet...
Fundiert mal objektiv geschielt
hat er die Feindschaft nur gefühlt

Foto & Text @ by Nordwind

oder Raus aus dem Leben......


Wenn innere und äuß´re Welt
nicht wie sie nach außen scheinen
das Leben immer schwerer fällt
ein Kraftakt alles zu vereinen

Real da ruft die Arbeit - Pflichten
im Inner´n toben die Gefühle
zuviele Hürden sind´s mit mitnichten
unerreichbar viele Ziele

Die Welt des Kopfkino´s ist leicht
Erinnerungen sind famos
Man schreibt ein Drehbuch neu und seicht
im Kopf ist immer etwas los

Ein Knopfdruck und gleich ist´s so weit
im Netz wartet der Wohlfühlort
greifbar die Aufmerksamkeit
ein Fluchtweg von dem Hier nach dort

Die Bandbreite nicht zu vergleichen
beglücktes Wirken ohne Müh
auch tiefen Frieden schnell erreichen
bewusst im Reich der Phantasie

Schafft nach Belieben ein Ventil
rastet aus so je nach dem
die Sau rauslassen wenn man will
im WWW ist´s kein Problem

Dort werden Wünsche ist doch klar
wenn man dafür auch lobhudelt
ohne Hürden ganz schnell wahr
wenn stets das Bewusstsein trudelt

Diese Flucht dass ich nicht lache
ich formulier´s mal einfach so
für manchen eine tolle Sache
traumhaft - ohne Risiko....

@ Nordwind 29. mai 2015

In der Endlos- Schleife

Im schönsten Haus am Ende-am Ende der Gasse
wohnt eine einsame stolze Frau
nachdenklich sitzt sie auf ihrer Terasse
der Alltag verhangen in tristem Grau

Sie hat ihre Ziele zu hoch einst gesteckt
von ihrem Leben zuviel gewollt
vergangene Träume umspült sie mit Sekt
denn sie sind schon längst überholt

Ihre verhätschelten Illusionen
blockieren bestimmen sie insgesamt
unfähig letztlich für neue Visionen
da just das Ego im Wege ihr stand

Wiederum täglich mit all ihrer Kraft
erlebt sie sodann die Vergangenheit neu
womit sie Probleme der Gegenwart schafft
denn so ist das Gestern wohl nie vorbei

Sie setzt ihrem traurigen Dasein Akzente
dem Elend vertrauend das sie so gut kennt
nichts wehrt sie mehr ab als eine Wende
verteidigt ihr Unglücklichsein vehement

Ihre Geschichte - die Idendität
da es für sie gar nichts anderes gibt
Sie ist wohl was eigentlich niemand versteht
schlechthin in ihr eigenes Drama verliebt

@ Nordwind
19.mai 2015