Gedichte über das Leben (Seite 2112)

Zum Spottpreis

Mein SUV sieht Scheiße aus
Nur, darauf kommt’s nicht an
Es zählt allein, dass ich ihn mir
Nun mal im Gegensatz zu dir
Problemlos leisten kann
Du wirst dir diesen riesen Haufen
Schrott, wie`s aussieht, niemals kaufen
Woran es liegt, mit deinem “Kleinen“
Finanzierst du ja schon meinen
Das ist auch schon der ganze Trick
Dank unsrer Steuerpolitik
Darfst du, so kann sich Sparen rächen
Auch für das Blech der andern blechen

Ich bin gewaltbereit

In meiner Wut bin ich nicht gescheit,
ich bin gewaltbereit.
Verbal werde ich dich verletzen,
will dein Gemüt in Aufruhr versetzen.

Du reagierst nicht,
lächelst mir ins Gesicht.
Das ärgert mich noch mehr,
wo nimmst du nur, deine stoische Ruhe her.

Egal was ich sage, es prallt bei dir ab,
setzt mich mit deiner Gelassenheit schachmatt.
Meine Wut lässt langsam nach,
mit mir ist es schon, eine Plag.

Rückzug

Das Heute hatte vierundzwanzig Stunden
zu überlegen, was es mit sich machen sollte.
Der Uhrzeiger drehte stetig seine Runden,
derweil schon in der Ferne ein Gewitter grollte.

Kein schöner Tag wird ´s dachte es
und schob die Sonne wieder hinters Dach.
Das Heute zögerte und überlegte – indes
wurde das ungeduldige Weltgeschehen wach.

Es zog am Heute schnell vorbei,
dem stetig hoffenden Morgen entgegen.
Das Heute erlebte nicht den Hahnenschrei,
dies geschah der Vergänglichkeit wegen.

Reisen

Vor ein paar Tagen, ging es auf Reisen.
Wer weiß wohin die Wege führen?
Und die lieben Herzklappenschleusen,
wurden schon längst, von Bedrängnis ereilt.

Der Gedanke, der fern schon verweilt,
auf Straßenwaldwegen, in Kreisen;
und die Erwartung, so schnell wie ein Pfeil,
die meine Reiselust, langsam nur heilt.

Zeit lass dich segnen! die nirgends verweilt;
und mir die Landschaft: in Buntbildern zeigt.
Wenn der Himmel sich Abends verneigt,
sieht man den Mond. Er hat sich geteilt.

Und zur Rast: Über das Feuer gebeugt,
mit Schluck aus Feldflasche, die schon zerbeult,
wird sich im Schlafsack: warm eingekeilt.
Sieht die Ente, die ins Wasser steigt.

Wie schön der Stausee, im Glänzen doch schweigt.
Sterne am Himmel: blühen verzweigt.

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