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Gedichte über Kommunikation - Seite 7


Die Taubenkönigin -berichtigte Fassung

Jeder Taubenfreund wird sie kennen,
ich muss ihre Schlagnummer nicht nennen.
Das ganze Jahr ist sie Taubenmutter,
reinigt den Schlag, bereitet den Jungen Futter.
Sehr sorgsam sie die Eier brütet
und Flügel breitend sie behütet.

Bei den Menschen kann es keiner fassen,
nie würde sie ihre eigene Brut verlassen.
Das nutzt der Brieftaubenzüchter aus,
seine Taube fliegt stets besorgt nach Haus.
Ihr könnt es mir ruhig glauben,
sie ist Königin unter den Tauben.

Bei jedem großen Brieftaubenfest
der Züchter sie doch starten lässt.
Mehrere hundert Kilometer
fährt sie ihr Herrchen Peter,
lässt sie zusammen in die Lüfte heben,
um sich selbst nach Hause zu begeben.

Doch die schlanke Tauben Königin
fliegt fast in der Luftlinie dahin.
Peter kämpft mit Autobahn und Polizei,
die Königin fliegt ruhig vogelfrei.
Und dann kommt sie, ungelogen,
stets über unsern Hof geflogen.

Wenn der Regen ihr Gefieder nässt,
sie sich bei uns nieder lässt.
Futter und Wasser stehen jederzeit
für solche Vögel doch bereit.
Sie trippelt durstig und leicht matt
bis sie ihren Schlafplatz hat.

Gestern Abend kam sie angeflogen
und eben ist sie weiter gezogen.
Mit dem Fernglas kann ich bei jeder lesen,
aus welchem Tauben Schlag sie gewesen.
Denn jede trägt am Fuß so ein Ding,
einen lesbar beschrifteten Plastering.

Wenn man den zu entziffern lernt,
man bald von den Brieftauben schwärmt.
Die Entzifferung ist ein weites Feld
man kommuniziert mit der halben Welt.
Und irgendwann, das könnt ihr glauben,
trefft auch ihr die Königin der Tauben.

11.02.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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Eine Mutter, eine Tochter und die Maskenpflicht

Die Tochter kam heute nach Hause
Mit einem richtig dollen Wutgebrause
Ihr mit eurer blöden Maskenpflicht
Ihr seid so blöde und merkt es nicht
Ihr denkt, ihr könnt die Viren stoppen
Doch die Viren lassen sich nicht foppen
Das könnt ihr wirklich voll vergessen
Setzt die Maske doch auf beim Essen
Dann werdet ihr aber schön verhungern
Und wir könnten ungestört rumlungern
Mutter stand da voll blankem Entsetzen
Wollte ihr fast eine Ohrfeige versetzen
Sie spürte ein kurzes Zucken in ihrer Hand
Weil sie das einfach ungehörig von ihr fand
Wo bleibt da der absolut nötige Respekt
Doch die Hand hatte sich jetzt versteckt
Ihr war nämlich ganz plötzlich eingefallen
Wie wenig sie selbst fand daran Gefallen
Wenn ihre Mutter hat dies so gemacht
Als Kind fühlst du nur deine Ohnmacht
Du kannst dich gegen Eltern nicht wehren
Sollst sie in jedem Fall immer nur ehren
So versuchte sie ihrer Tochter zu erklären
Was passiert, wenn Viren sich vermehren
Ihre Tochter lachte sie fürchterlich aus
Sagte, am besten du bleibst ganz zu Haus
Dann bist du hier drin zwar ziemlich sicher
Aber draußen lebt man und hört Gekicher
Sie hatte von der Diskussion die Nase voll
Sagte, dass es Muss ist und nicht nur Soll
Die Tochter schrie, ihr kennt nur Verbote
Aber entfallen sind euch wohl die Gebote
Die Mutter ging sodann ins Schlafgemach
Fühlte ihre Ängste und dachte lange nach
Sie kam raus, nahm ihre Tochter in den Arm
Die sagte, Mutter, mir wird im Herz so warm
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