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Gedichte über Kindergedichte - Seite 64


Zuhause ist da...

(als die Bühnenbretter bebten)

Wer als Kind ein Mädchen gewesen,
hat bestimmt „Pippi Langstrumpf“ gelesen.
Auch den Jungen ist der Name bekannt,
denn er wird mahnend oft genug genannt.

Darum hat es in der Stadthalle keinen erstaunt
und mancher Gala-Gast hat leis geraunt,
als der Bühnenvorhang beiseite schwebte
und er Pippi Langstrumpf im Bett erlebte.

Ihre Freunde als Geburtstagsgäste
wünschten ihr zwar das Allerbeste.
doch die Geschenke mit bunten Bändern
sollten eigentlich Pippis Leben ändern.

Nur eine Fee, die rasch wie der Wind,
auf einer Wolke kam geschwind,
riet ihr ab von diesen neuen Sachen,
sie solle lieber eine Weltreise machen.

Über Ferne und Heimat, die wir lieben,
wurde schon sehr viel geschrieben.
Doch Pippi Langstrumpf und 200 Kinder
waren große tanzende Fantasieerfinder.

Was Pippi in der weiten Welt erlebte,
als Tanz Bild auf der Bühne schwebte.
Und so begrüßten wir in jenen Stunden
viele Tanzgruppen bei ihren Runden.

Kontinente, Völker, fremde Länder,
Kokosnüsse, Stäbchen, bunte Bänder,
Affen, Angler, Kinder, alte Leute,
Trachten, Kleider, Hosen heute.



Tiere, Piratenschiff, die Bühne frei,
es raste und tanzte selbst die Polizei.
Vom kleinen Paul bis zur großen Mandy
wirbelten alle beim Klang des Handy.

Was Amateur-Technik verspätet geglückt,
hatte Pippi profihaft überbrückt.
Zum Abschluss auf der Bühne der Halle
gab‘s goldene Taler von Pippi für alle.

Weil schließlich alles so gut geklappt,
hat Marika das Mikro geschnappt,
dankte mit Worten und Blumen gern
allen Aktiven, Trainerinnen und Technikern.

Sie erinnerte an das Motto der Gala,
als sie in strahlende Augen sah
bei stolzen Eltern und freudigem Kind:
„Zu Hause ist da, wo deine Freunde sind.“

15.03.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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Letzter Ferientag

Als ich heute Morgen erwachte,
ich an die Schulferien dachte.
Sechs Wochen sind heute vorbei,
ab Montag ist wieder Schulgeschrei.
Unsere Straße ist doch kinderreich,
da merkt man jede Veränderung gleich.

Ein Junge kam vom Brötchen holen,
den fragte ich, er tat verstohlen.
„Was macht ihr denn am letzten Tag,
man muss ihn doch sinnvoll nutzen, sag?“
Ich dachte jetzt an wilde Spiele
mit Siegerehrung am Kreidestrichziele.

„Vielleicht gibt es ein Fahrradrennen
oder jeder stibitzt ein Ei den Hennen.
Wollt ihr uns Bastelgeschick zeigen,
und lasst eure Drachen steigen.
Sicher spannt ihr Leinen überall
und spielt gemeinsam Federball.“

Ob sie wie die Störche schreiten,
um im Brunnen ihre Boote zu begleiten?
Oder steckt im Park jeder seinen Rüssel
In die große runde Kreiselschüssel.
Sicher gehen sie noch mal alle baden,
Füße waschen kann nicht schaden.

Dabei kann man Wasserbomben füllen,
und sich in Seifenblasen hüllen.
Wer Ahnung hat flechtet Blumenkränze
oder bindet Mädchenschwänze.
Im Garten steht mit Netz ein Tor
und der Fußball wartet still davor.

Oder werden sie im Schatten bleiben
und den Ferienfreunden Briefe schreiben.
Ach, schreiben ist doch unmodern,
jetzt mailt man ja von Stern zu Stern.
Die Wörter werden dabei abgekürzt,
damit niemand über Fehler stürzt.

„Geht ihr Äpfel kosten in Nachbars Garten,
wo die zwei großen Hunde warten?
Na dann packt ihr die elektronischen Gänsekiele
für die Computer- Goldgewinnspiele.
Oder nutzt ihr den Tag zum Dösen und Träumen?“
„Nein, Mutter fordert: Aufräumen!“

28.08.2015 ©Wolf-Rüdiger Guthmann
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