Gedichte über die Jugend - Seite 47

„Ich möchte doch nur...“

Vielfach wird nicht gern gesehen,
Wenn Geisthöhen Dich umwehen.
Erwartet wird von alten Leuten,
Dass ihnen nur noch Glocken läuten.

Man soll fromm in die Kirche gehen,
Nur zuhörend die Welt verstehen,
Machen, was man von ihnen will,
Denn erben ist ja auch ein Ziel...

Doch die Uraltgeneration
Weiß, was sie sieht immer schon:
Sich in Selbstischen zu finden,
Denkfreiheit darf nicht verschwinden.

„Ich möchte doch nur mit Dir reden,
Hör' zu, was wir herunterbeten
Und lass' uns auch für Dich entscheiden,
Dir unsere Wünsche unterbreiten.“

Da lächeln die uralten Leute,
Gehen insgeheim zu innerer Freude.
Verderbe nicht ihr kostbar' Leben,
Dann kann's vielleicht ein Erbe geben...


©Hans Hartmut Karg
2024

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Generation Z

Das ist heute so sehr verwunderlich:
Junge Erwachsene leben im Elternhotel
Ohne Anhang, Familie, oftmals sonderlich,
Weil Mama dem Single die Wäsche bestell'.

Da gibt es scheinbar kein Bedürfnis
Nach Zweisamkeit und Liebelei,
Auch keine Sehnsucht, kein Zerwürfnis,
Weil man ja auch kein Tagedieb sei.

Man kann die Lampen brennen lassen,
Die Eltern zahlen teuren Strom,
Muss nicht in die eigene Tasche fassen,
Hat ganz für sich den eigenen Lohn.

Es ist so leicht, sich treiben zu lassen,
Ein wenig scrabbeln oder chillen,
Sich mit wenig Entscheidungen befassen,
Bedürfnisse kostenlos erfüllen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Lichtstraßen entfernt sein
Da kann es heute schon geschehen,
Dass, weil die Welt aus allen Fugen
Wir keine weißen Fahne sehen –
Geschlossen sind dann alle Luken!

Zwei Kilometer entfernt kann man zwar wohnen,
Lichtstraßen dennoch voneinander sein,
Wenn die midlife crisis mit wilden Drohnen
Befliegt mittleres Leben im Mondenschein.

Da sind die lieben kranken Alten,
Die immer schon große Hilfe leisten.
Egal, wie sie sich dann verhalten,
So manche Jugend wird sich erdreisten...

Wo Nachwachsende nicht wirklich glücklich,
Wachsen Begehrlichkeiten unermesslich.
Dann entgleitet ihnen manchmal, was schicklich,
Dabei wär's überflüssig, lässlich.

Nach vorn den Gesprächskasten doch gehängt,
Mit dem man freundlich die Alten begleitet,
Denn ihre Lebenszeit wird nicht gelängt,
Macht, dass darunter niemand leidet.

©Hans Hartmut Karg
2024

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