Gedichte über Humor - Seite 347

Eine wunderschöne Libelle,
flog an mir vorbei ganz schnelle.
War bestimmt männlich,
was in der Tierwelt meist so ist.

Bei Menschen ist es umgekehrt,
wurden Frauen mit Schönheit mehr beschert.

Darum fliegen Männer immer auf Frauen,
weil sie so schön anzuschauen.

Das hab ich meinem Mann
gesagt, und er hat nur laut gelacht,
das stimmt nicht,es war schon so zu allen Zeiten.

Männer sind Naturschönheiten,
müssen sich nicht elegant kleiden,
gehen ohne Schminke aus dem Haus,
und sehen immer toll aus.

Sind ohne den ganzen Firlefanz eine Schau,
verlang das mal von einer Frau.

Herren benutzen keinen Lippenstift,
weil es beim Küssen schöner ist,
so ist es genau,
verlang das mal von einer Frau.

Haare müssen Männer nicht locken,
in den Taschen immer "Flocken".
Wenn sie aufrecht gehen,
werden sie auch im Alter
von Frauen noch gerne gesehen.

Frauen sind meist bemalt wie Papageien,
Frauchen das musst du mir verzeihen,
nicht nur in der Tierwelt es so ist,
der Mann auch als Mensch,
immer schöner ist.

Nun musste ich laut lachen,
Mann,sagt du da für Sachen.

Die Frau bis ins hohe Alter
alles noch kann,
verlang das mal von einem Mann.

Nach einen kühlen Sommernacht,
bin ich, so gegen acht, aufgewacht.
Habe ein Frühstück gemacht,
Toast vergessen, wurde schwarz wie die Nacht.

Meine restliche Haartracht
gewaschen und in Position gebracht.
Beim Rasieren im Spiegel betracht'
und eine Schnittwunde beigebracht.

Danach über die Küche hergemacht
und den Geschirrspüler vollgemacht.
Dabei eine schöne Vase kaputtgemacht,
meine Frau da bestimmt nicht lacht.

Das Feuer im Kamin angefacht,
den Funkenflug nicht überwacht.
Habe ein bisschen schlappgemacht
und Zeit auf der Couch zugebracht.

Im Traum an ein Gedichtchen gedacht,
Funken haben den Teppich entfacht.
Hätte der Rauchmelder nicht gewacht,
mich der Qualm vielleicht umgebracht.

Ich habe den leisen Verdacht,
über mich Pechvogel einer wacht.
Darum lies das mit Bedacht,
egal was du machst, gib acht!

LE 01.05.2016
© J.Richter

Der kleine Bernd, sechs Jahre alt,
hat Wahnsinnsangst vor bösen Geistern,
und jede Phantasiegestalt
kann sein Verstand nur furchtsam meistern.

Bei einem Bürgerfest im Ort,
die Nacht brach an mit Unbehagen,
da lockt der Pimpf den Papa fort,
um frech ihm Schrecken einzujagen.

„Schau, Papa..“ sprach er, planvoll, dreist,
„…dort hinter meterhohen Hecken
lauert huschbereit ein Geist,
um gute Menschen zu erschrecken!“

Der Vater, listerprobt und schlau,
kontert schnell des Sohnes Lügen:
„Du hast Recht, ich seh` genau
das Gespenst im Buschwerk liegen!“

Der kleine Bub geriet in Brand;
kaum war das letzte Wort gesprochen,
ist pfeilschnell er davon gerannt
und bleich in Mamas Schoß gekrochen. - - -


(© Friedrich Graf)