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Gedichte über Humor - Seite 1032


Ein wunderschöner Morgen

Ich wache auf an einem wunderschönen Morgen.
Ich erkenne gleich: „Heute hast du keine Sorgen.“
Optimistisch, mit einem Lächeln in dem Gesicht,
halte ich diesem im Alibertspiegel Gericht.

Na ja, bestimmt wird es besser nach der Rasur
und mit dem notwendigen Eingriff in die Frisur.
Nach dieser prozederischen Morgentoilette,
geht es pfeifend zurück zu dem nächtlichen Bette.

Die Hände an der Decke, zum Ausschütteln bereit,
erblicke ich zwei Füße, am Ende eine Maid.
Wie die Natur sie geschaffen hat, so liegt sie da,
unschuldig und hold, zumindest das, was ich so sah.

Dass mir so etwas passiert, hätte ich nie gedacht,
wo habe ich diese Frau nur gestern angelacht?
Schlimmer noch, ich weiß auch nicht einmal mehr ihr Name
und was geschah in der letzten Nacht mit dieser Dame?

Schnell werden ihre Klamotten nach Allem durchsucht,
nach etwas, worauf ist Name und Anschrift verbucht.
Sie schläft derweil noch immer weiter als sei sie tot,
was mache ich nur in meiner ach so großen Not?

Um Peinliches und blöde Fragen zu vermeiden,
entschließe ich mich zu verhindern solche Leiden.
So zieh ich der Holden ihre Kleider sachte an,
„Blöder BH-Verschluss, wie komme ich da nur ran?“

Auch dies wär getan, die Anziehaktion ist vollbracht
und sie schläft immer noch, welch Wunder, ganz tief und sacht.
Ihre Anschrift hab’ ich in der Tasche gefunden,
doch keine Erinnerung an die letzten Stunden.

Über die Treppe trag ich sie zum Auto runter.
Ich hoffe und bete, dass sie wird jetzt nicht munter.
Umständlich mache ich in der Tiefgarage Licht,
leg sie ins Auto, mit `ner Decke über’m Gesicht.

Ich komme mir vor, wie in einem schlechten Krimi.
Ich als der `Mörder´ schaffe weg die `Leiche Mimi´.
An ihrer Wohnung dann, kommen auf neue Fragen,
wie soll ich sie ungesehen da hinauf tragen?

Da ein Geistesblitz, schnell zum Bahnhof hingefahren,
so was passierte mir noch nie in all den Jahren.
Aber zum Glück verließ mich nicht mein wacher Verstand,
so steuerte ich an den nächstbesten Taxenstand.

Das erstbeste Taxi wird von mir nun aufgesucht
und eine Fahrt zur Unbekannten nach Haus gebucht.
Ich erzähl dem Fahrer ein wahnwitziges Märchen
und gab ihm zu verstehen, dass wir sind kein Pärchen.

Meine Überzeugungskraft ist scheinbar nicht sehr groß,
skeptisch und ungläubig schaut er nur auf meinen Schoß,
denkt wohl, ich wär von dem in der Hose gesteuert,
hab ihm aber etwas ganz anderes beteuert.

Erzähle ihm, ich hät sie auf der Straße gefunden,
hät jetzt nur keine Zeit, wär beruflich gebunden.
So bitte ich ihn, sie nach Hause zu verfrachten
und mich auch als nie dagewesen zu betrachten.

Um meiner `Glaubwürdigkeit´ Ausdruck zu verleihen
und um den Chauffeur nicht intimer einzuweihen,
steckte ich ihm gleich zu, das dreifache Taxengeld
hoffe so, dass ihm mein Gesicht aus dem Kopf entfällt.

Der Fahrer soll sie erst vor ihrer Wohnung wecken
und ihr die Geschichte vom Besäufnis dann stecken,
dass Freunde sie im Taxi mit dem Wunsch abgaben,
man solle sie nach Hause bringen, ohne Schaden.

Aufgewühlt von dem Geschehenen fuhr ich zurück,
ich fühle mich irgendwie schäbig und missgeglückt
und das heut, wo ich meinen neuen Dienst antrete
und ich mich nun am ersten Tag gleich recht verspäte.

Doch scheinbar hat mich das Glück noch nicht ganz verlassen,
ich kann diesen Riesenzufall fast gar nicht fassen:
Die Chefin, sagt man mir, hat sich wohl auch verspätet,
schnell wird ein „Vater unser“ gen Himmel gebetet.

Nach zwei Stunden warten, ist sie endlich im Büro,
ich mach mich noch ein wenig frisch im Herrenklo,
dann klopfe ich an und trete selbstbewusst hinein,
mein „Guten Morgen“ gefriert im Mund und ich werde klein.

Das Gesicht hinter dem Schreibtisch ist mir wohl bekannt,
ihre Augen blicken auch, als sei ich nah verwandt.
Es war die holde Maid von der vergangenen Nacht,
die nun mit gequälter Mine zu mir rüberlacht.

Ich frage mich, ob sie sich an die Nacht erinnert
oder was sich ihr Geist im Kopf zusammenzimmert?
Die Nacht wird mit keinem Wort in dem Gespräch erwähnt,
doch erkenne ich, dass auch sie sich Antworten ersehnt.

Mir wird klar, dass was auch war, dies geheim bleiben soll,
egal ob es war ein Flop oder riesentoll.
Und wenn wir uns sehen, auch nur beim Vorübergeh’n,
ist auf unseren Lippen so ein Lächeln zu seh’n.
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Die Nacht meines Lebens

Zu vergessen wünsch ich die vergangene Nacht,
in der das Chaos mich hat um den Schlaf gebracht.
Aber von Anfang an will ich doch beginnen,
wie alles begann, will ich mich recht entsinnen:

Es fing an nach einem guten Abendessen,
ich hab zusammen mit einem Freund gegessen.
Auf der anschließenden Fahrt nach dem Nachhause,
machte ich an der Tankstelle eine Pause.

Die Autofahrt ging dann weiter über das Land,
ich lauschte der Musik ganz gelöst und entspannt,
als plötzlich mein Fahrzeug wild umherschleuderte,
so dass ich recht verstört hin und her steuerte.

Leichenblass und gottfroh, stieg ich aus dem Wagen,
meine Knie wollten gar ihren Dienst versagen.
Ich erblickte sofort die ganze Bescherung,
ein Reifenplatzer war hierfür die Erklärung.

Nun half auch kein großes Herumlamentieren,
ich musste halt ein neues Rad aufmontieren.
Tja, einmal kräftig in beide Hände gespuckt
und dann fix nach meinem Ersatzreifen geguckt.

Doch ich suchte im ganzen Auto vergebens,
nicht mal ein Notrad, oh, Grausamkeit des Lebens.
So musste ich halt fremde Hilfe besorgen,
zum Glück habe ich kürzlich ein Handy erworben.

Die Notrufnummer hatte ich schnell eingetippt,
doch bin ich daraufhin gleich wieder ausgeflippt.
Ich konnte es kaum glauben, ich wollt nicht mehr,
mein Handyakkumulator war restlos leer.

So stand ich nun verzweifelt am Straßenrand
und schaute ohne Hoffnung in die Nacht gebannt
Da näherte sich gemächlich ein dunkler Saab,
ich daraufhin sofort das Tramperzeichen gab.

Das Auto kam immer näher zu mir heran
und hielt zum Glück unmittelbar nach mir an.
Habe dem Fahrer die Situation erklärt,
er sagte, dass er mich ins Dorf rasch fährt.

Doch ich bemerkte bald, dass er mich nur anlog,
als er blitzartig links in den Waldweg einbog.
In seiner Hand hielt er dann ein großes Messer,
erklärte, ich gebe ihm mein Geld wohl besser.

Ich habe mich gleich entschlossen, kein Held zu sein
und übergab ihm einen 100-Euro-Schein.
Nun stand ich blöd vor mir da, ganz allein im Wald,
rasch überlegend, wie ich mich denn nun verhalt.

Um zu verhindern solch weitere Querelen,
entschloss ich mich, den Wald nach Haus zu durchqueren.
Als ich mich irgendwo tief im Wald befand,
erkannte ich nicht mal mehr die eigene Hand.

Die große Dunkelheit umschloss mich ganz und gar,
so war dann die weitere Folge ganz sonnenklar,
ich stolperte und fiel gleich einen Hang hinab,
Kopf voran ging es schmerzhaft immer nur bergab.

Mühsam rappelte ich mich langsam wieder auf
und erkannte in der Ferne das erste Haus.
Zielgerichtet und flott rannte ich darauf zu,
bis ich frontal kollidierte mit einer Kuh.

Die dachte sich wohl, dass ich sie jetzt schände,
so nahm ich gleich die Beine unter die Hände
und ein Hechter folgte über den Stachelzaun,
ich wünschte mir, dies alles wäre nur ein Traum.

Im Flug machte ich wohl keine gute Pose,
denn am Stachelzaun blieb hängen ein Stück Hose.
Unbeirrt setzte ich meinen Weg trotzdem fort
und erreichte erschöpft den heimatlichen Ort.

Als ich dann endlich vor meiner Haustür stand,
verließ mich der letzte Rest von meinem Verstand,
in meinen Gliedern fuhr der nächste große Schreck,
meine Hausschlüssel waren einfach spurlos weg.

Ich blickte ganz entmutigt die Hauswand hinauf,
„Juhu“, ich ließ das Badezimmerfenster auf.
Ich wurde augenblicklich ein wenig heiter,
als ich erblickte des Nachbarn seine Leiter.

Ich habe sie rasch unter das Fenster gelehnt
und hab mich beim Klettern nach Schlaf gesehnt.
Ich dachte schon der Horror wäre jetzt vorbei,
als ich hörte: „Halt stehen bleiben, Polizei!“

Ein riesengroßer Schreck mir in die Glieder schoss,
da brach auch noch an der Leiter die letzte Spross.
Ich stürzte hinab und wie sollt’ es anders sein,
ich brach mir den Arm und auch das linke Bein.

Ergo sum, so liege ich im Krankenbett
und passiert Revue die ganze Nacht komplett.
Der Polizei konnte ich alles erklären
auch musst’ ich keiner Schadenfreude entbehren.

Man könnt jetzt glauben, ich wäre ein armes Schwein,
da das Leben war zu mir doch richtig gemein,
doch dann lasst mich jetzt das Eine zu euch sagen,
warum die Pechsträhne sich ließ gut ertragen:

Ich lernte hier eine nette Schwester kennen,
will es Liebe auf den ersten Blick gar nennen,
jawohl, es hat zwischen uns so richtig gefunkt,
das ist der zu erklärende, einzige Punkt.

Und die ganze Moral in dieser Geschichte,
in der ich von dem Pech und dem Glück berichte:
Vieles im Leben hat einen tieferen Sinn
und das Ende eröffnet einen Neubeginn.
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