Gedichte Über Horizont - Seite 14

Alles in Frage zu stellen,
meinst Du,
sei gut?

Fragen zu stellen,
ist gut.

Antworten zu finden,
ist notwendig,
unabdingbar.

Auf alles eine Antwort?
Ein Unding.

Jemanden anders zu fragen,
kann hilfreich sein.
Du kommunizierst.

Nur Dich selbst?
Kann dürftig sein.
Zufrieden?

Wenn Eigenantwort
alltäglich wird,
baust Du einen Käfig.

Niemand wird dann
stehenbleiben,
Dich zu betrachten,
zu beachten,
zu achten...

Heinrich Baumgarten

Gefühle und Empfindung
durchpulsen unser Leben
in inniger Verbindung
mit rege denkendem Weben.

Aus leisem Rauschen drehen,
noch unklar der Verlauf,
verrückteste Ideen.
Sie tauchen einfach auf.

Sie tauchen wieder unter,
ganz wie man´s haben will,
wird´s freier oder bunter
und überwiegend still.

Schon werden Kräfte frei,
die vorher eingebunden
im großen Vielerlei,
sich jetzt ganz neu bekunden.

Der Horizont verschmilzt
mit seinem Untergrund,
von goldenem Licht erfüllt,
das aus der Tiefe kommt.

Heller Stern

Ja ich kann ihn sehen
Leuchtend hell
Wie im Flimmerlicht
Am dunklen Horizont
Den hellen Stern

Leider nicht täglich
Zu sehen am Abendhimmel
Er ist mir wie ein Freund
Möchte ihn sehen
An jedem Abend

Er schickt mir Energie
Lässt mich entfliehen
So oft vom Alltag
Fast ein Schweben
Befreit von Ängsten und Sorgen

Kann ich verabschieden
Den vergangenen Tag
So glücklich und befreit
Kann ich mich freuen
Auf den nächsten Tag

© Ingelore Jung
23.Dezember 2021

Der Horizont will erobert werden

Manche Mitmenschen sagen vorschnell:
„Den Horizont kann niemand erreichen!“
Ihre Erwartungen sind düster, nicht hell,
Da muss der Mut vom Herzen weichen.

Doch der Horizont will erobert werden,
Selbst wenn sich die Entfernung längt.
Da helfen dann keine Beschwerden,
Wenn man sich dazu nicht anstrengt.

Ohne den Willen zum Aufbruch
Verfängt der Lebenslauf sich in Routinen,
Bringt Eingleisigkeit hervor, im Selbstversuch
Wiederholt sich alles auf alten Schienen.

Der Horizont aber weitet den Geist,
Führt Vermutungen hin zu Akzenten,
Wenn wir ausbrechen, ein wenig dreist
Erfinden Denkräume als die Konsequenten.

So haben uns immer schon Welten gelockt,
Die fern, fremd und unbekannt waren.
Dort haben wir an ganz Neuem angedockt,
Durften reifer zurück wieder fahren.



©Hans Hartmut Karg
2022

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