Gedichte über die Heimat - Seite 70

Europa hat alles.

Meine Heimat mit den reichen Geschichten,
Mit Aufklärung und Reformation,
Mit Gesamtkultur, Erfindungen, Gedichten,
Kunst, Musik und Selbstreflexion
Zeigt Geist, Nächsten- und Friedensliebe,
Ächtet Lüge und verdammt Kriege.

Europa hat alles, was an Rechten
Uns mit Sicherheit Traditionsfreude schenkt
Und schaut mit den demokratischen Mächten,
Dass der Kompromiss den Austausch lenkt:
Viele wollen Lebensfreude und Glückseligkeit,
Dazu sind wir mit den Nachbarn bereit.

Wir müssen unseren Kontinent schützen,
Faulheit und Feigheit retten ihn nicht:
Wenn wir mit Fleiß dem Wohlstand nützen,
Bewahren wir unser humanes Gesicht.
Dann kann es vielen Bürgern gutgehen,
Weil wir auf unsere Werte sehen.

Denn der Geist meint hier Idee und Sinn,
Um auch das Weltklima noch zu retten:
Wo ich als Mensch mein Befreier bin,
Da wird die Zukunft sich auf Liebe betten.
Deshalb müssen wir das Verdrängen vermeiden
Und zu fairem, gerechtem Ausgleich schreiten.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Heimat

Stehe am großen See
Weder Nacht
noch Morgen ist
Nebelschwaden
übers Wasser zieh'n
Vögel ihren Schlaf
ausschütteln
Der Fischer und
sein Boot
das Netz
weit auswirft
Ein leichter Wind
in Bäumen
sich verfängt
Dieses Rauschen
schönes Lied
Wassers Oberfläche
sich leicht kräuselt
und besänftigt
Wasserläufer ihre
Kreise zieh'n

Erste Sonnenstrahlen
in Tautropfen
sich verfangen
Diamantengleich
sie funkeln
Am anderen Ufer
große Wiese im
Lichterglanze strahlt
Das Wild
Ganz ruhig steht
Gebannt auf das
was kommt

Dieser große Feuerball
goldfarben
sich erhebt
Dringt tief ein
in mein Herz
Die Seele
alles spür'
Schmetterlinge
sich erheben
diese Wärme
Elfengleich
auf ihr schweben
Es kreucht
es fleucht
es schwirrt
es brummt
und summt
jetzt überall
Der große Tanz
zum Feuerball

Ein Schrei
Seeadlers Schwingen
sind frei
Packt den Fisch
aus dem See
Ein Leben für
Ein Leben gegeben!
Dieses zusteht Ihr
Der Natur
tief verbunden
Heilte so manche
Wunden

Du bist Heimat
mein zu Hause
Eine Kraft mich
bei Dir sein lässt
Schreib auf
was ich seh'
Nimmt jeden
noch so großen
Schmerz
Frei ist das Herz
leicht die Seele...


Jwu 68

*****

Lockt das Maiwetter nach draußen,
pack' ich meinen Rucksack ein,
geh' über Wiesen und durch Wälder
und stimme frohe Lieder ein.

Ich bin ein froher Wandersbursche,
mich zieht's in die Natur hinaus,
dort, wo die Heimat ist am schönsten,
da bin ich gern, da halt ich's aus.

Froh gelaunt mit Stock und Hut,
mach ich mich zeitig auf die Spur,
auch im Frühling, Herbst und Winter
geh' ich gern auf Wandertour.

Bin unterwegs mit allen Sinnen,
ich hör die Vögel hoch im Baum;
ich kenn' im Wäldchen viele Pflanzen,
Tiere, sich mir anvertrau'n.

Hab' ein Gespür für all das Schöne,
für das, was man geschafft vor langer Zeit.
Mein Herz lacht, wenn ich an die schönen Orte denke,
ich bin ein Mensch von Fröhlichkeit.

*****

Auf gut geplanten Wanderrunden
lässt sich manch schöner Ort erkunden,
drum zieh' ich los, sobald der Tag erwacht
und mir zur Freud' die Sonne lacht.

Wo die Natur am schönsten ist,
wo Vögel singen, trommeln und auch jagen,
Hirsch und Rehlein durch die Wälder springen,
da mach ich Halt an solchen Tagen.

Hier, wo auch das Bächlein rauscht,
kann ich vom Waldrand aus die hohen Berge seh'n.
Das Mühlrad dreht sich und der Kuckuck ruft,
mein Weg führt weiter über sanfte Höh'n.

Auf Wegen geh' ich,
von denen mancher durch die schönsten Orte führt,
abseits von Lärm und viel befahrenen Straßen.
Hier ist die Natur noch unberührt,
wo auch die Tiere ungestört auf satten Wiesen grasen.

*****

Auf dem Weg durch die Natur
seh' ich viele schöne Sachen,
bunte Pflanzen überall
und Tiere die mir Freude machen.

Bunte Blumen auf den Wiesen
und in Gärten Strauch an Strauch,
obendrauf ein bunter Vogel
und im Baum ganz oben auch.

Hör den Specht von weiten klopfen
und das Reh springt durch den Wald,
links am Feldrand hockt ein Hase
und ich seh' das Mühlrad bald.

Noch ein kleines Stück des Weges,
bis das kleine Bächlein rauscht,
dort steht eine alte Bank
auf der man Frohgesängen lauscht.

Auf dem Rundweg hinter'm Dorfteich,
wo der Schwan sein Glück genießt,
steht das alte kleine Wirtshaus
wo auch kühles Bierchen fließt.