Gedichte über die Heimat - Seite 67

Hier ist Heimat

Kein Steinchen wird Euch jemals sagen,
Nach welchen Sternen Ihr sollt jagen,
Denn das gesamte Sternenzelt
Bleibt außerhalb der Lebenswelt.

Raumflüge suggerieren zwar,
Dass für die ganze Menschenschar
Ein Stern für uns zur Verfügung steht,
Wenn's auf Erden nicht mehr geht.

Welch' Illusion, welch' dumme Mär',
Die Erdlast hat's doch jetzt schon schwer:
Dürren lassen uns jährlich klagen,
Längst ist die Menschheit am Verzagen.

Wir müssen uns zusammenreißen,
Den Laden hier auf Erden schmeißen.
Lasst uns nicht nach den Sternen greifen,
Das Mögliche muss hier uns reifen!

Was soll der Griff nach fernen Sternen,
Wenn wir erdnah nicht endlich lernen,
Dass hier gibt Heimat Sicherheit,
Geborgensein, Lebensfreiheit.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Ich liebe dich
Ich fühl' es warm
Ich frage nicht
Woher er kam
Dieser schöne ehrliche
Reine und unerklärliche
Pulsschlag meines Lebens
Wenn ich dich seh', an dich denke
Mit dir geh' und mich verschenke

All' meine Wege führten mich zu dir
All' deine Wege führten dich zu mir
Jede Entscheidung, jede Pause
Jedes alte und neue Zuhause
Ein kleines Wunder, wenn ich's bedenk'
Dieses wahre kostbare Geschenk

Im sanften Klang dieses Gedichts
Im Scheine meines, uns'ren Lichts
Sag' ich's noch einmal, zweimal, dreimal
Ich sehe dich, ich fühle dich, ich liebe dich

© Lara Tomasina

Geschrieben am 26.03.2024

In mir ist eine Traurigkeit,
Die sich nicht greifen lässt
Ein fremder Vertrauter
Der an meine Türe klopft
Und mich doch wieder verlässt

Ich lass ihn ziehen, den Vagabunden
Obgleich ein Teil will, dass er bleibt
Ein dumpfes Gefühl
Dass er verhüllt, was er mir zeigt

Warum klopfst du an meine Tür
Und versteckst dich wieder?
Was willst du mir sagen?
Was drückt dich so nieder?

Ich möcht' dich umarmen
Den Schmerz und auch das Leid
Bitte hab' Erbarmen
Du scheue Traurigkeit

Denn auch du selbst schickst dich fort
An an einen kühlen leeren Ort
So tritt hinein in mein Haus
Und breite dich endlich vollkommen aus

Denn ich bin es müd'
Ich möcht' nicht mehr warten
Also komm'
Wir gehen in meinen Garten

Auch hier darfst du sein
Sitzen im warmen Sonnenschein
Weine unsere Tränen, aber geh' nicht mehr fort
Für deine Heilung bin ich der einzig' wahre Ort


© Lara Tomasina

Geschrieben am 28.07.2024

Warum bin ich hierher
zurückgekommen?

Ich kehrte nach Hause zurück
um meine Leute zu sehen
nachdem ich zu lange weg war
viel zu lange

wie ein Vogel
der zu seinem Nest zurückfliegt
kehre ich bereitwillig
zu meinen Wurzeln zurück
sogar vom Ende der Welt

ich fand den Weg zurück
zum Haus meiner Familie
und zu meinen Freunde

ich musste nach Hause
an einen Ort nah am Herzen
wo man seine Kraft
aus den Wurzeln der Heimat bezieht

lange war ich
auf einer Seite des Meeres
...
auf der falschen Seite
...
wie sie zu sagen scheinen
sie riefen mir stets zu
rüberzugehen
zurückzukommen
aber ich hatte Wurzeln geschlagen
als Sie nicht hingesehen hatten

doch jetzt spüre ich es
die Überfahrt
meine Wurzeln schmerzen
nach den Seemeilen
mit einer Vision dessen
was hätte sein können

jeder Tropfen von oben
füllt meine Adern
pumpt mein Herz
ich bin wieder lebendig

der Trost
wenn man blind
umherwandert
erinnert einen daran
dass man einmal hier war

ich kehre auf einer Welle von
Gedanken & Erinnerungen
zurück

lächelnde Gesichter
steigen freudig empor
als ob die Zeit
stehen geblieben wäre
dieser glückliche Moment
dauerte endlos
...

© meteor 2024