Titel | ||||
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52 | Krönung | |||
Vorschautext: Alles glänzt und harrt der Dinge. Trotzdem ich nur dein Diener bin, befehle ich, dass es gelinge: Für dich, du schöne Königin! |
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51 | Ohnmacht | |||
Vorschautext: Die Gefäße geweitet und der Herzschlag reduziert. Die Kontrolle entgleitet und mein Bewusstsein verliert. "Atme, atme", das sagst du, "bleibe bei mir im Leben." Augen auf und wieder zu, um leicht davon zu schweben. |
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50 | Credo | |||
Vorschautext: Gedichte sind verdichtet, das weiß heute jedes Kind. So ist mein Sinn darauf gerichtet, dass es nur vier Zeilen sind. |
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49 | Für D. | |||
Vorschautext: Wer hätte auf uns Gold gesetzt? Was macht den Unterschied? Du und ich, wir sind es jetzt: Unbesiegbar im Zenit. |
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48 | Im Dreieck | |||
Vorschautext: Du musst mir nichts gestehen, es ist so, dass ich es weiß. Im Kopfkino war's zu sehen, ihr wart allein und es war heiß. Ich will mich nicht beschweren, denn du hattest vorgebaut. Im Kopfkino war's zu hören, ihr wart bereit und es war laut. Wohin wird uns das führen? Ein Ziel? Ich seh' leider keins. ... |
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47 | Abstieg I | |||
Vorschautext: Endlos scheinende Gipfelrast, helles Land zu meinen Füßen, doch jetzt kann ich nicht anders als mich zum Abstieg zu entschließen. Der Aufstieg einst war mühelos, der Ausblick stets verheißungsvoll, doch schwinden meine Kräfte schon und ich weiß nicht wie's gehen soll. Gibt es unten frische Quellen, werden dort noch Blumen blühen? ... |
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46 | Für D. (2) | |||
Vorschautext: So lang der Mond am Himmel kreist, folgt auf Ebbe stets die Flut. So lang ich dich hier bei mir weiß, besteht die Chance: Der Tag wird gut. |
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45 | Ehrlich | |||
Vorschautext: Schau' ich mir heut' mein Ego an, ist es wohl gar nicht wichtig, dass ich irgendetwas sehr gut kann. Sondern, wenn ich ehrlich sein sollte, reicht es völlig aus, dass ich glaube, dass ich's könnte, wenn ich's nur wollte. |
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44 | Land unter | |||
Vorschautext: In dir beginnt, die Lust zu quellen, das Wasser scheint zuerst noch seicht. Doch dann kommst du in hohen Wellen, einer Jahrhundert-Sturmflut gleich. |
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43 | Pirsch | |||
Vorschautext: Ich beuge mich Naturgesetzen auf schmalen waldgesäumten Pfaden, ich tauche unter Spinnennetzen, im Arm die Waffe längst geladen. Langsam und leise auf frischer Spur von tausenden Wundern umgeben, bin ich heute ein Teil der Natur, die tötet, um morgen zu leben. |
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42 | Freitag Abend | |||
Vorschautext: Im Schatten grüner Ranken vor uns zwei Gläser Wein und weil wir ihn so gern tranken, schenkte ich noch einmal ein. |
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41 | Ornithojahr | |||
Vorschautext: Lerchenblauer Himmel - kein Scherz, Spatzen vom Dach wissen Bescheid. Die Sonne weckt in jedem Herz gar mancherlei Begehrlichkeit. Eine Schwalbe macht noch keinen, doch heute jagen zwanzig hier. Und die vielen Sprossen meinen, es wäre bald kein Platz auf dir. Die Krähen kommen mit dem Wind, ein Gänsekeil in großer Höh', ... |
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40 | Größenwahn | |||
Vorschautext: Fluss und Wald sind meine Orte, nur in Afrika war ich nie, aber ich brauch' wenig Worte gemäß der Eisberg-Theorie. Das ist nicht nur eine Phase, auch Sex und Jagd find' ich okay, so geb' ich hier in der Oase ganz gern den Spreewald-Hemingway. |
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39 | Ohne Artikel | |||
Vorschautext: Gras stand am Morgen noch eisesgrau, wie feinstes, teures Seidenpapier strahlten Himmel so glatt und so blau, Schwarm kleiner Vögel flog über mir. Birken leuchteten, längst nicht mehr grün, nackt, als ob sie Blätter nie hatten. Wintersonne, wie kalt sie hier schien, schuf Kontraste, warf lange Schatten. |
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38 | Reflexion | |||
Vorschautext: Wo ich mich ganz weit vorne wähne, lachst du nur heimlich über mich. Verrätst du mir dann deine Pläne, weiß ich: so geht's ganz sicher nicht. Ich stell' daher fest, mit Recht und Fug: Mal liegt man falsch, mal liegt man richtig, jedoch die Fähigkeit zum Selbstbetrug ist und bleibt überlebenswichtig. |
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37 | Auf, preiset die Tage | |||
Vorschautext: Leere Plätze sind nicht zu seh'n, golden funkelt's im Kerzenlicht, "O du fröhliche" gleich im steh'n, ab jetzt gilt strengste Friedenspflicht. |
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36 | Kurz und unerwidert | |||
Vorschautext: Ich bin wie der Mond, der in dein Fenster schaut, das bin ich gewohnt, das ist mir vertraut. Ich schaue dir zu, wenn du allein bist, doch mein Puls bleibt in Ruh', weil die Entfernung nicht klein ist. |
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35 | Freitag Nacht | |||
Vorschautext: (mit Dank an Ludwig T.) Mondbeglänzte Zaubernacht einsam, silbern, still hat Gedanken aufgebracht, die ich nicht denken will. |
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34 | Nur in der Nacht | |||
Vorschautext: Ich steig' auf den Watzmann - über die Ostwand und die junge Kollegin schmachtet mich an, meine Gedichte erscheinen im Prachtband nachts in Gedanken, wenn ich nicht schlafen kann. |
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33 | Endlich | |||
Vorschautext: Ich schick' dir Blicke und Blumen. Du sagst nicht ja und nicht nein. Ich schreib' dir schlechte Gedichte. Mir fällt nichts besseres ein. Wir sind schon lange zusammen. Und das hier ist nur ein Spiel. Du schenkst ein unklares Lächeln. Und ich erhoffe mir viel. Dann endlich kniest du über mir. Vor mir läuten beide Glocken. ... |
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