Gedichte über die Heimat - Seite 28

Häuser stehen

Häuser stehen, wo Du sie hinbaust:
Von hoch oben sieht man weit ins Land,
Während Du hinab zu Miniaturen schaust.
Da liegt Dir zu Füßen das einmalige Band!

Doch denke auch an die Abbruchkante,
Die Berge sind nicht mehr so stabil,
Weil der Frost sich von ihnen abwandte:
Schon im Herbst ist es jetzt immer schwül.

Häuser stehen und geben Dir Wohnung,
Von der Höhe kommen Rehe herab,
Vermitteln viel Freude und Schonung
Deiner Seele, wo immer es Frieden gab.

Ein Haus, so schön wie ein Schloss
Gibt Deinem Alter in Ruhe die Ehre,
Nimmt Dich auf in seinen lieblichen Schoß,
Damit sich Dein Gemüt leichter entschwere.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Heimat ist, mein liebes Kind
Wo sich dein Geist und Herz besinnt
Überall in der Natur
Ein Freudenlied in Moll und Dur

Du alleine kennst mein Herz
Und tröstest mich bei meinem Schmerz
Es fliegt hinweg, was mich bedrückt
Heimat ist mein größtes Glück

Bei Sonne, Sturm und auch bei Regen
Bist du mir mein größter Segen
Keinen Mann und keine Frau
Gibt es, der ich wie dir vertrau

Wie ein schöner Blumengarten
Du brauchst nicht mehr länger warten
Heimat, öffne deine Türen
Lass mich deine Treue spüren

Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Frauen, Männer und auch Kinder
Bei dir ist für jeden Platz
Heimat ist der größte Schatz

Der Himmel in der Höllenwelt
Du hast mir mein Herz erhellt
Ich hab es zu dir geschafft
Heimat, gib mir neue Kraft

Meine Heimat, glaube mir
Bis zum Tod gehör ich dir
Du bringst Glück in mich hinein
Heimat, ich bin ewig dein

Wie steht es denn mit Dir?

Darf ich Dich fragen:
Wie steht es denn mit Dir?

Bist Du noch frei,
so frei, dass ich Dich freie,
nicht mehr ortsgebunden?

Auch ich musste mich durchringen
und Abschied nehmen von Vertrautem,
von Eltern, Geschwistern, der Heimat.

Vergiss nicht, dass auch das uns sei:
Wo alles nur noch zeitgebunden,
Du endlich ganz bei mir bleibst,
wird Glück uns zur Heimat.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Teterow sollte schon dazugehören,
wenn deine Wege dich hierher führen.
Im Herzen der „Mecklenburger Schweiz“,
einer Landschaft von lieblichem Reiz,

findest du diese kleine Stadt,
die dir Vieles zu bieten hat.
„Schilda des Nordens“ wird sie genannt.
Diesem Namen du entnehmen kannst,

dass die Bürger Sachen machten,
über die auch andere lachten,
vergegenständlicht im Hechtjungen
auf dem Teterower Marktbrunnen.

Zwischen den Toren der kleinen Stadt
findet alljährlich das Hechtfest statt.
Dabei wird ein jeder informiert,
was alles wohl ist mal hier passiert.

Aber auch außerhalb diese Stadt
Besonderes zu bieten hat.
Europas schönste Grasrennbahn
lockt Pfingsten viele Gäste an,

die ungeduldig darauf warten,
dass die Biker endlich starten.
Ist vergeben der Siegerpokal,
freuen sich alle schon aufs nächste Mal.

Dorthin, wo einst die Slawen sangen,
kannst mit einer Fähre gelangen.
Noch sehr viel mehr aus alten Tagen
kannst im Stadtmuseum erfahren.

Alle Ausflugsziele zu erkunden
dauert mehr als ein paar Stunden.
Darum ist es keinesfalls verkehrt,
wenn du öfter nach Teterow fährst.