Gedichte Über Gier - Seite 22

Immobilien bewerten

Täglich schwebt mir aus heiterer Not
Immobewertung aus dem Netz
Hierher, das scheint unser Zeitgebot:
Man fragt halt an, auf dass man schätz'!

Nicht nur Coronapandemie
Zeigt, wie plötzlich die Dämme brechen.
Es scheint, als müsste die Manie
Die Börsen mit Geldgeiern rächen.

Da will doch gar die halbe Welt
Ausschwärmen und Immos bewerten,
Ganz auf Profit wohl eingestellt,
Um Sittlichkeit ganz zu entwerten.

Die Zeiten sind als Wohl und Wehe
Den Sterblichen nicht wohl gesonnen,
Denn da kommt lautstark manche Krähe,
Hat mit dem Ausverkauf begonnen.

Wieso Besitz bewerten lassen,
Wenn ich doch nicht verkaufen will,
Was mir von Eltern überlassen
Und deshalb auch der Erben Ziel?

„Was Du ererbt von Deinen Vätern,
Erwirb es, um es zu besitzen!“
Verkauft man alles an die Täter,
Kann auf dem Erbe niemand sitzen.

Wir sollten lieber wieder lernen:
Was man ererbt vergibt man nicht,
Eilfertig uns ja nicht entfernen,
Wo Heimat Menschenrecht und Pflicht.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Geht das gesamte (Ehe)Leben
Einfach nur so vorbei mal eben
Dann fragst du kurz vorm Ende
Kommt jetzt noch eine Wende
Hin zum absolut richtig Guten
Fängst dann an, dich zu sputen
Und wie blöde wild zu agieren
Weil du Angst hast zu krepieren
Ohne je richtig gelebt zu haben
Nicht genutzt hast all die Gaben

Aber das Ganze kannst'e lassen
Du wirst nur dich und alle hassen
Weil du nicht alles kannst schaffen
Weil andere immer mehr raffen

Das Einzige, was wirklich was bringt
Wenn es dir hier und jetzt gelingt
Mit all deinen Sinnen voll da zu sein
Nicht länger im Gestern zu verweilen
Oder schon ins Morgen zu einteilen
Dann erst kannst du spüren das Heute
Warum ist das so schwer, liebe Leute

Fangen wir endlich an, uns zu besinnen
Und auf die Liebe in uns einzustimmen
So können wir auch wieder was geben
Ohne Angst, Verlust nicht zu überleben
Denn was du gibst, kommt auch zurück
So kannst du leben wie Hans im Glück

Lebe schon lange in diesem Wald,
mein Name nie genannt,
da ich völlig unbekannt.
Mein Ernährer lebte hier,
ich war gut genährt in meinem Revier.

Doch dann kamt Ihr!
Tötete alle Bäume,
mein Wirt verschwand
war ich gebannt?
Blieb für immer unbekannt?

Doch meine Angst schnell verschwand,
da ich in Eurem Körper Nahrung fand.
Leider wart Ihr schwach,
fielt schneller um,
als vorher meine Bäume,
Doch Ihr wart so viele,
wir fanden immer neue Räume,
und erfüllten unsere Träume.

Wir waren auch nicht mehr unbekannt!
Der vier Reiter Virus,
so wurden wir jetzt genannt!

Jürgen Mertes 25.06.21