Gedichte über Gerechtigkeit - Seite 62

Die Leere, die den Mut in mir bezwingt,
mir alle Worte in der Kehle schnürt.
Von allen Stürmen bleibt sie unberührt.
Kein Herzschlag, kein Gedanke, der gelingt.

Und mehr und mehr schwindet aus meinem Blick,
Was nicht mehr täglich an die Türe klopft,
Und nur als Leere stetig weiter tropft:
Im sinnlos Tod der letzte Augenblick.

Was unvollkommen war, schmerzt nicht so sehr
wie das, was unvollendet bleiben wird.
Die tote Seele weiter um mich irrt
Mit Augen, deren Leere trifft. So leer!

Eine Gerade. Kein Puls. Kein Atem.
Und ein Gehirn, das keine Wellen trägt.
Ein Herz, das sich für nichts mehr regt und schlägt.
Und Würde, die sie* mit Füßen traten.

Das ist der Punkt, der die Leere wendet:
Das Grundrecht Würde, das ein Leben prägt,
das auch im Todeskampf noch danach strebt.
Es darf nicht sein, dass würdelos ein Leben endet!



*gegen legalisierte Gewalt

Worstcase für den Künstler
(Dem Künstler den Gerechten)

Sollte die Welt den Künstler gar nicht achten
Ihn Höhnen, statt auf sein Werk zu schmachten
Es die Menschen tatsächlich vor ihm Grauen
Nicht auf qualifiziertes Tun des Künstlers bauen

Zweifeln ob Zweck und Sinn dem Werke innewohnt
Zweifeln, ob aufmerksames Studieren wirklich lohnt
- Kostet das Verstehen dazu doch sehr viel Zeit -
Ist manch Leser*in zu solcher Investition kaum bereit

Bleibt für Dich zudem nicht mal ausgeschlossen
Dass Du von des Künstlers Übersinn verdrossen
Ob Du denn wirklich schon kraft Wasser satt… ?
Lungert tatsächlich Hunger an der Bettesstatt ?

Doch halt, treibt hier nicht der Tod Unwesen … ?
Botschaft des Freund Sensenmann gelesen …. ?

Scheint des Künstlers Atem nicht ausgehaucht???

Letztlich ist der Künstler ganz sicher abgetaucht
Ist gewissermaßen am Ende tot entkommen
Hat er selbst so vor sich aus- und hergesonnen

Nun schon der holden Gegenwart ‚entnommen‘
- So hat er weiter für sich ausgesponnen -
Könnt‘ er als Text, als Wort, doch überleben
Seinen Sinn für Künsteln über- weiter-geben

Du wirst ihm eine Chance geben
So rätsle mit ihm rund ums Leben
Sei mit ihm für ein paar Sekunden
Gedanklich tief und fest verbunden …


© Auris cAeli

Gerechtigkeit

Gerechtigkeit sollte doch
Etwas selbstverständliches sein
Doch ist das wirklich so?
Ich denke, nein, überhaupt nicht

Ein Beispiel, eines von doch so vielen

Gerechte Vermögenssteuer
Ein riesiger Aufschrei
Er kommt aber nicht von den Kleinen
Die sowieso an der Armutsgrenze leben

Aber all die Großen, die vielen Superreichen
Die sowieso im Überfluss leben
Die schreien dafür am lautesten
Aber bitte nicht bei uns was holen

Es wäre doch nur gerecht
Aber ihnen ist diese Ungleichheit egal
Dass sie doch auch zu einer Gemeinschaft gehören
Wir alle sollten doch eine Gemeinschaft sein

Nur müssten die verantwortlichen Politiker
Endlich auch das Steuersystem reformieren
Nicht nur reden, sondern endlich handeln
Gerechtigkeit für alle gelten lassen

Alle Menschen in unserem Land sind doch der Staat
Und ein J E D E R sollte seinen Beitrag dazu leisten
Die Ungleichheit der Vermögensverteilung beseitigen
Das wäre soziale Gerechtigkeit!

Aber da wird von den Wohlhabenden gedroht
Bei einer Vermögenssteuererhebung das Land zu verlassen
Wollen zu dem Gemeinwohl nichts beitragen

© Ingelore Jung
21. Juni 2025

Die Welfenstadt, die kann sich zeigen
Da kann man sein, da mag man bleiben
Sie hat Geschichte, Tradition
Kultur und Geist, Innovation

Die Okerstadt hat auch viel Grün
Selbst in der Stadt sieht man es blüh'n
Auf Okerfluten kannst du paddeln
Genießt das Rauschen in den Pappeln

Die Hansestadt, sie lebt vom Handel
Von dem gerechten, frommen Wandel
Die Wirtschaft blüht, man lebt in Frieden
Die schmucken Häuser wirst du lieben

Die Löwenstadt, die hatte Mut
Ein starker Herrscher tat ihr gut
Ist's das, was wir noch heute brauchen:
Entschlossenheit statt abzutauchen?

https://youtu.be/Bi_zbRpUDVg