Gedichte über Gefühle - Seite 407

Ein Glücksgefühl stoppt meine Tränen.
Nun sieht die Welt verändert aus.
Kein Unkraut wächst in meinen Plänen.
Man reicht mir einen Blumenstrauß.

Ich ernte Früchte meiner Taten.
Man hat mich überreich beschenkt.
Mir ist zu helfen und zu raten.
Von weiser Hand bin ich gelenkt.

Gedankt wird für die guten Gaben.
Vielleicht bleibt mir das Schicksal hold.
Statt Minus buche ich nur Haben.
Und das wiegt mehr als pures Gold.

Es ist ein Märchen und ein Wunder.
Mir geht es nicht um Gut und Geld.
Das ist im Grunde doch nur Plunder.
Und bringt nur Unheil in die Welt.

Vom Unkraut bin ich oft gebunden.
Ich bin gefangen im Asyl.
Doch manchmal ist der Druck verschwunden,
dann spüre ich ein Glücksgefühl.

Gott hat die Welt so schön gemacht,
im blühen und im werden.
Die Vielfalt hat er uns geschenkt,
all das was ist auf Erden.

Ich dank ihm für den Frühlingswind,
die Vögel in den Zweigen.
Das Eichhorn hüpft von Ast zu Ast,
will seine Künste zeigen.

Die Berge all in ihrer Pracht,
die Täler und die Auen.
Wenn man so steht am Gipfelkreuz,
tut in die Welt rein schauen.

Das Meer, bei Ebbe und bei Flut,
bei Sonnenuntergang.
Von weit her tönt der Möwe Schrei,
ich sitz auf einer Bank.

Ob Käferlein, ob Elefant,
ob Frosch, ob Trampeltier,
der Herr hat alles wohl bedacht,
und schuf so manch Getier.

Der Schmetterling, so zart und fein,
in seiner Farbenpracht,
die Rose gar in ihrer Zier,
all das hat Gott bedacht.

Oh Herr, mein Gott ich danke dir,
das du die Welt erhältst,
das du in deiner Güte,
alles so wohl bestellst.
© ChT