Gedichte Über Gedanken - Seite 616

Mit vier Jahren,
lachte ihn seine Schwester aus,
als er ihr stolz
sein selbstgemaltes Bild zeigte.

Mit dreizehn,
sollte er in der Schule einen Vogel malen.
Er malte lieber einen Schmetterling,
der Lehrer eine sechs dazu und
einen Verweis nach Hause.

Mit sechzehn,
versuchte er es wieder,
lernte Maler.
Aber nach der Lehre flog er raus,
weil er auf eine kahle Wand,
die er grau streichen mußte,
einen großen Schmetterling malte.

Jetzt ist er in der Fabrik
am Band,
und abends
geht er in die Kneipe
oder schaut in die Glotze.
Von der Malerei,
hat er die Schnauze voll,
er spart
auf einen Beamer.

Ich war 17,
hatte alles was
ich brauchte.
Ausbildungsplatz ,
etwas Geld ,
Spaß am Leben .
Das Wort war
unwichtig für mich.

Ich war 21,
hatte alles was
ich brauchte.
Arbeitsplatz ,
Freude am Leben .
Das Wort hatte ich
schon mal gehört ,
von anderen .

Jetzt habe ich alles, was ich brauche,
viel von all dem habe ich mir angewöhnt ,
viel wurde mir eingeredet.
Von der Werbung ,
die nur für ein
Wirtschaftswachstum arbeitet.
Nicht für mich.
Ich möchte anders leben ,
anders arbeiten .
Doch dazu muB ich erst
Aufstehen