Gedichte Über Gedanken - Seite 133

Ich denke oft an Dich

Wie hast du es nur geschafft
Woher nahmst Du
all die Kraft
Harte Arbeit
Beten und Gesang
begleiteten Dich
Dein Leben lang
Die Armut guckte Dir
fast jeden Tag
fordernd
in die Augen
Doch die Hoffnung
ließest du Dir
von keinem rauben
Kinder säumten Dein Leben
Du hast auch mir
Eine Bleibe gegeben
Denke ich an Dein Lebensende
Sehe ich
Deine Gefalteten Hände



Käti Micka

Ich träume mich leise zum Himmel hinauf,
ich fühl mich so leicht und so frei.
Ich nehm alle Risiken gerne in Kauf,
bin ganz mit dem Herzen dabei.

Ich schließe die Augen und sehe ein Licht,
ein Meer voller Farben und Glanz.
Ich spüre die Sonne auf meinem Gesicht,
und binde mir Blumen zum Kranz.

Ich wander in all meinen Träumen umher,
lauf barfuß durch schneeweißen Sand.
Die Füße sind leicht und das Herz ist so schwer,
ich suchte nicht das, was ich fand.

Dann komme ich langsam zur Erde zurück,
wo Sorgen bestimmen den Tag.
Hier gibt es für jeden vom Alltag ein Stück,
ein Leben, das niemand recht mag.


© Kerstin Mayer 2024

Mein Buch

Ich habe es mir
Mal wieder in die Hand gelegt
So viele beschriebene Seiten
Seite um Seite
Mein Leben auf Papier

Viele Erinnerungen darin vermerkt
Mal so viele schöne
Manche mal weniger freundlich
Doch es gehört alles zu mir
Es ist ein Teil von mir

Und nun ein weißes Blatt
Noch nichts darauf notiert
Wie wird es weitergehen
Wie viele Seiten werden noch folgen
In meinem Buch des Lebens

© Ingelore Jung
20. April 2024

Ich will weglaufen
und stehen bleiben.
Ich will den Schmerz fühlen
und verachte ihn.
Ich will lebendig sein
und bin innerlich leer.
Ich will schreien
und bleibe stumm.
Ich will weinen
und lache.
Ich lache
und es tut weh.

Ich liebe die Nacht
und habe Angst vor den einsamen Stunden.
Ich liebe meine Gedanken,
doch sie machen mich verrückt.
Ich will, keinen Ton hören
und ertrage keine Stille.
Ich will keine Gefühle mehr haben
und hasse die innerliche Leere.

Ich verachte unsere Gesellschaft
und bin ein Teil von ihr.
Ich will geliebt werden
und ertrage es nicht, wenn mir jemand zu nahe kommt.
Ich will die Mauer um mich herum einreißen
und baue sie jeden Tag weiter.
Ich will nicht, dass mich jemand fragt wie’s mir geht,
um ihn nicht anlügen zu müssen.

Ich will mich finden
ohne lang zu suchen.

Ich will ehrliche Gefühle.