Gedichte zur Geburt - Seite 11

in die Stille des Waldes
verscharrt
deine Asche
mein Herz, meine Seele
meine Hände und
mein irres Lachen, irr
im sinnlosen
Sterben

jung wächst der Baum
aus dir
in den Himmel
dein Leben so klein
in duftenden Blüten und
Sommergewitter
geboren
so groß bleibt

dein einsamer Tod
und ich fern
deiner Sternenzeit


* für meinen Sohn Danjar

Sonntagnachmittag!
Die ersten Wehen setzen ein.
Bald, mein Kind,
wirst Du nun geboren sein.
Hast Dir viel Zeit gelassen,
unser Leben zu versüßen,
und wirst uns obendrein
mit Deinem Popo begrüßen.
Doch das ist egal!
Hauptsache Du kommst an.
Und neben dem Popo
ist auch sonst alles dran.

Zehn Stunden in Wehen.
Dann plötzlich bist Du da!
Eine Wonne Deine Stimme!
Kräftig, hell und klar.
Vorbei und vergessen
ist sofort jeder Schmerz.
Einzig Stolz, Glück und
Freude erfüllen das Herz.
Und auch Dein Papa
wirkt inzwischen wieder gefasst.
Wegen Überforderung
hätte er diesen Moment fast verpasst.

Willkommen im Leben,
mein liebes Kind!
Es ist schön, dass wir
von nun an beisammen sind.
Ich will Dich halten, beschützen
und Dir immer vertrau'n.
Will gemeinsam mit Dir
an Deiner Zukunft bau'n.
Und muss ich doch einmal schimpfen,
dann verzweifle nicht.
Weil aus einem Mutterherzen
immer die Liebe spricht!


[1989]
© Birgit Klingebeil

Unterschätze niemals die Macht
Deiner Gedanken!
Befrei ' dich mit ganzer Kraft
Von Barrikaden und Schranken!

Du spürst es tief in der Helix,
Schwebst wie ein flammender Phönix
Aus deinem geistigen Kerker,
Entfesselt wie ein Berserker.

Kämpfst paradiesisch erhaben
Mit neu erschlossenen Gaben
Gegen erstarrte Systeme
Und pendelst durch die Extreme.

So voller Mut wie ein Phönix,
Schlägt dein unbändiger Wille
Intuitiv in der Helix
Mit Flügeln über der Stille!

Unterschätze niemals die Macht
Deiner Gedanken!
Befrei dich mit ganzer Kraft
Von Barrikaden und Schranken!

Aus seelisch-göttlichem Wunsch,
Folgst du dem Ruf deines Daseins
Und schwebst mit kosmischer Gunst
Zu deinen Ursprüngen heim!

Auferstanden aus der Asche wie ein Phönix;
Den Tod verbrannt- schlägst du mit Feuerflügeln selig!