Gedichte über Freundschaften - Seite 258

Nicht nur wenn dein Dienst frech verlangt und erwartet,
dass du jedes Thema durchdringst,
wenn Arbeit zur Hetze gerät, nein: entartet,
obwohl du schon Wunder vollbringst,
dann leistest du mehr als nur Pflicht. Dich
braucht man wirklich. Du bist dort so wichtig!

Tagtäglich kann ER kaum die Stunden erwarten,
dass du seine Welt reich beschenkst,
will mit dir gemeinsam ins Leben durchstarten
und liebt dich! Das weißt du ja längst.
Verzichten? Nie! Das will er nicht! Sich
dir hingeben, das ist ihm wichtig!

Geburtstage feiern, auf Menschen zugehen,
ein Lächeln um Augen und Mund,
Besuche empfangen, den Freundeskreis sehen?
Geduld! Bleibe jetzt nur gesund!
Noch immer bedeutet Verzicht: Sich
zu schützen. Und das ist auch wichtig!

Gemeinsam durchstehen, zum Kaffeeklatsch gehen,
Verständnis und offener Mut,
mit Wärme und voller Vertrauen sich sehen,
ja, Freundschaft ist wertvoll und gut!
Ein Lebenskraft spendendes Licht! Mich
macht dies reich und auch glücklich und, richtig:
Du BIST ganz besonders uns wichtig!

°j°m
(einem lieben Menschen zum Geburtstag)

Ein Teddy und ein Stoffhund
die hatten keinen Streit
ihre Eltern waren aus China
das ist wohl weg, sehr weit

die Herzen der Kleinen
die waren aus Baumwolle
das weiß auch Karoline
und ihre Oma, die Olle

von der langen Schiffsreise
waren beide seekrank
ansonsten kann man sagen
waren sie taff und schlank

sie waren sogar genäht
aus dem gleichen Stoffballen
angeblich würde es den
chinesischen Kindern gefallen

beide schmückten sich
mit den Farben weiß braun
das erweckte sogar in Oma
das vollste Vertrauen

viele Kinder liebten
diese Stofftiere
gemeinsam mit den Eltern
spielten sie auf alle Viere

sie sind voll begehrt
auf der ganzen Welt
weil jedes Kind sehr
viel von ihnen hält


Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Mit Liebe gekocht

Wie sagte doch ein feiner Mann?
„Mein Mahl ist mit Liebe bereitet,
Schmeckt doppelt so gut am Tische dann,
Wenn's von meiner Frau lobend begleitet.“

Ich denke schon, da hat er recht,
Man unterhält sich und kaut länger,
Wenn man mit dem liebsten Geschlecht
Sich plaudernd hingibt – wie ein Sänger.

Es kommt nicht auf Dekore an,
Nicht auf hochpreisig' Speisen.
Man muss ja nicht als Frau und Mann
Bis zu den Malediven reisen.

Vielmehr bleibt Gastliches vor Ort
Als Treffpunkt für Freunde und Lieben,
Begleitet von jenem Genießerwort:
„ Gern wär'n wir länger da geblieben!“


©Hans Hartmut Karg
2023

*

wieder zurück
im alten Schneckenhaus
Musik jetzt etwas leiser,
zurück vom goldenen Ritt
Stimme und Liebe
etwas heiser

unbefahrbare Strecke
voller Schlamm
aber verlockend,
der alt bekannte Asphalt
ohne Sommerregen
knochentrocken

der größte Schwung
und die Abfahrt
die steilste Kurve die Letzte,
schuldig
der Manipulation
worauf es die Gleise zerfetzte

diese Sichtweisen
mussten kollidieren
wo war plötzlich die Freundschaft hin,
als die eigenen Erwartungen
zum Vorwurf wurden
verschwand auch jeglicher Sinn



SzIgNm 29.12.2022

Welche Wirkung haben wir auf die Menschen um uns herum?
Was bewirkt ein Blick? Ein Wort? Eine Geste?
Wie lange muss eine Begegnung dauern, bis sie uns für immer in Erinnerung bleibt?
Mit was berühren wir unsere Mitmenschen?
Wem würde ich heute gerne wieder begegnen?
Warum?

Was würde ich sagen?
Was würde ich wissen wollen?
Wie verändert uns das Leben, die Zeit?
Erkennen wir uns wieder und an was erkennen wir uns?
An was erinnern wir uns bei einem Menschen?
An sein Gesicht, an sein Lachen, seine Worte – oder an alles zusammen?

Ist es uns bewusst, was wir einem anderen bedeuten?
Drücken wir es aus, was uns ein anderer bedeutet?
Wenn wir uns einmal „berührt“ haben – auf welche Art auch immer,
bleibt eine „Verbindung?“

Und dann kommt ein Anruf…..ein Ruck – 30 Jahre in die Vergangenheit.
Ein Mensch, der an uns denkt, der sich im Laufe seines Lebens –
immer wieder gerne an uns erinnert hat.
Ein Mensch, der sich auf die Suche gemacht hat.
Ein Mensch, der wissen will, wie es uns jetzt geht.

Fast wie Weihnachten.
Verrückte Welt!

© A. Namer