Gedichte über Freiheit - Seite 80

Sie verkörperte die Kraft des Windes.
Die wildesten Flüsse flossen
durch ihre Adern.
Sie war hartnäckig
und sie wuchs an den ungewöhnlichsten Orten.

Sie sehnte sich nach Zugehörigkeit.
Ihre Seele war hart aber weich darunter.
Sie wuchs im Boden-
Dunkel, nass und schwierig.

Aber sie lernte,
im Wind zu fliegen.
Sie wurde ein Same
mit einem wandernden Herzen.

Sie lernte,
außerhalb der Dunkelheit zu leben,
aus der sie kam.
Sie lernte,
ihre Flügel wachsen zu lassen
und sie brachte sich selbst bei,
frei zu sein.

©Yvonne Wagner

Wenn Wort an Wort ich reihe
Dann bleibt es nicht bei Worten
Wir kreuzen dann die Pforten
Und kommen so ins Freie

Heraus aus unsrer Enge
Der Weg führt zu den Sätzen
Dies ist nicht zu unterschätzen
Kein Satz ist Wortgemenge

Und weiter zu den Texten
Ein neues Feld fürs Denken
Ins Allgemeine schwenken
Und freier vom Behexten

Die Texte wurden spät elektrisch
Binäre Codes verschmelzen
Die Welt ist handelnd hektisch
Erfahrungsarmes Stelzen


© ANTOSCH