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Gedichte über Freiheit - Seite 71


Anthromur《109》

Kriecher zu Beginn, Duktil so häufig,
wohin?
Spätestens nach der Dämmerung,
alles kommt dazu.
Pyrop, Cyanit, Zwielicht, Donner.
Bombenmolche lassen wenig Zeit, Bombenmolche sind sofortig zur Sprengung bereit.
Klappernde Klappersoldaten verbünden sich mit Schattenschalken,
ein Zelt sollt helfen, ein Elixier.

Die Drachenfrau ist uns auf den Versen,
ihr fetter Kater noch dazu. Wo sollen wir hin? Wo haben wir Frieden?
Alles weis und schwarz, alles fern von Donnerquarz. Alles Grau und ohne Seele, wir hassen sie und warten auf Eden.
Sitarrenklang und Wassersäulen,
türmen sich vor unsern kalen Füßen,
dafür wirst du sterben, dafür musst du büßen.

Sechs Lanzen vom Wind erschaffen,
dazu uns zu zerspalten, uns verbluten zu lassen. Krauses Haar doch so perfekt,
ist der Meister des Windes da und wieder weg. Die letzte Rage kommt auf zwei Pfoten
und mit großen Ohren.
Sie wird dich erbkicken Windschmeichler,
du teuflischer Dragoner.

Knie vor dem Schützen mit dem Silberblick, kein Schritt zurück!
Eine Narbe aus längst vergangener Zeit quert sein Gesicht, sie tropft nicht mehr, sie ist schon vernarbt. Durch Kimme und Korn blickt sein verbliebener Augapfel. Fass!

Du heuchlerischer Dämmerling, bist noch immer auf des Herrschers Seite.
Sag, fühlst du sie, die Kraft des Mondes?
Ein Berserker ohne Rast, schreit er aus vollem Torso.
Widerwertiger Beter, du machst mich aggressiv.

Du bist noch da, du Niemand eines Mannes, stirb schnell und fühle langsam. Das ist dein Schicksal.
Quietsche noch einmal du Abweichler, bevor der letzte Schwank dich kippt.

XIII
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Ruf der Freiheit

Ruf der Freiheit

Ein jeder Mensch will frei sein Leben fristen,
Jedoch nicht frei von Ambitionen mit Wunschlisten,
Mit denen er die eigene Freiheit sich oft zugestellt,
Weil er an allen seinen Möglichkeiten gern festhält
Und er mitunter leider immer wieder übersieht,
Dass damit er die wahren Chancen überzieht,
Die ihm geboten in dem echten, guten Leben,
Das ihm die wahre Zukunft könnte geben.

Dann bleibt in engen Mauern eingeschlossen
Er, den der Tagungswust immer verdrossen,
Bleibt kauernd in der virtuellen, fremden Welt,
In die er eingehegt und die ihn kaum noch hält,
Ihm seinen Blick aus Fenstern meist verbaut,
Weil er nur auf den eigenen Bildschirm schaut,
Wo immer neue Nachrichten ihn bombardieren
Und überflüssig Fragen ihn in die Leere führen.

Hört er denn noch auf Botschaften der Seele,
Damit sie aus dem Teufelskreis sich stehle,
Wo sich der Körper und das tiefere Gemüt
Um echte, aufbauende Freiräume bemüht?
Gibt es denn jenen Ruf nach Freiheit im Büro?
Ist er darüber auch im Alltagsleben wirklich froh,
Wenn jetzt die Kirschbäume in Blüte stehen
Und er nur virtuell wird reisen gehen?

Sind Herren wir denn noch im eigenen Haus,
Wo uns Mutter Natur könnt' holen 'raus?
Haben wir nicht schon längst im Jahr verlernt,
Dass die Natur nicht wirklich uns besternt,
Wenn sie mit ihren vielen Farben, Düften
Uns nicht mehr holt aus hausbackenen Grüften,
Wenn doch der Jahreslenz längst einbestellt
Und Vogelwelt von diesem frühen Glück erzählt?


©Hans Hartmut Karg
2019

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