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Gedichte über die Frau - Seite 25


Der Dachdecker kommt

Tropft der Regen durch das Dach
fällt die Liebe meistens flach.
Keiner findet es sehr nett,
wird ein See aus seinem Bett.

Oft unter des Daches dichter Haut
haben Vögel ihr Nest gebaut.
Meist gehen dann die Frauen ran
und suchen einen Handwerksmann.

Entweder einen der mit Dachpappe und Teer,
oder mit Traufendichtkämmen kommt daher.
Doch zuerst kommt Chef mit Leiter,
meist geht mit Gerüst es weiter.

Wo, wie beim Stabilbaukasten,
Zapfen in die Hülsen rasten.
Wenn dann fertig das Gerüst,
am Ende das Firmenschild grüßt.

Ehe man über die Reihenfolge sinnt,
die Arbeit über der Dachrinne beginnt.
Mit dem Schrauber und viel Fluchen
beginnt der Dachdecker zu suchen.

Tiere haben die Folie zerbissen,
der Sturm eine Schraube heraus gerissen.
Vögel, unterm Dach gut behütet,
haben Nester gebaut und gebrütet.

Ein Nest, das noch mit Eiern besetzt,
hat er in einen Nistkasten gesetzt.
Die Vogeleltern ihn umschwirren,
doch er lässt sich nicht beirren.

Fein säuberlich wird repariert,
damit im Winter niemand friert.
Mit dem Schrauber geht es behände
bis zu dem ersten Dachschrägen Ende.

Dort kontrolliert er neben flachen Hauben
auch die halbrunden Dachreiterhauben.
Falls morgen das Gerüst zur Seite weicht,
man heute die fertigen Holzteile streicht.

Ein flacher Pinsel, nicht zu breit,
schaffte es sauber in kurzer Zeit.
So wurde vier Mal angesetzt
und je ein Kamm zwischen Latten gesetzt.
Wie gewohnt kommen die Vögel geschossen,
doch jede Einflugschneise ist geschlossen.
Die kleinste Lücke ist nun dicht,
nur die Vögel verstehen es nicht

04.07.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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Die Nackte und das Meer

Urlaub war zur Sommerszeit,
wir machten uns in Spanien breit.
Und wie es ist in solchem Fall,
es gibt auch Streit mal Knall und Fall.
Die Unruhe sollte sich legen,
drum lief dem Ufer ich entgegen.

Da war kein lobenswerter Strand
mit täglich durchgesiebtem Sand.
Nur Felsen, Klippen, runde Steine,
sehr bemoost, zu glatt für Beine.
Die Sonne sank blutrot ins Meer,
das Ufer war ganz menschenleer.

Am Felsen, der so einsam ragte,
eine Gestalt sich aus dem Wasser plagte.
Die Hände rutschten immer ab,
hoffentlich macht sie nicht schlapp.
Jetzt konnte ich es deutlich sehen,
dass der Figur auch Brüste stehen.

Und endlich mit dem Wellen Schwung
gelang ihr auf den Fels der Sprung.
Sie stellte sich und strich ihr Haar,
da sah ich, dass sie nackend war.
Wo sie am Tage den Körper bedeckte,
sich jetzt diese Stelle hell befleckte.

Sie reckte sich freudig wie ein Kind
und hielt die Brüste in den Wind.
Ich saß ganz still und sah ihr zu,
mein Ärger verflog dabei im Nu.
Sie setzte sich, die Wellen rollten,
als wenn sie mit ihr spielen wollten.

Im Schoß bildete sich Gischt zuhauf.
sie schob sie auf die Brüste rauf.
Ich fühlte, es machte ihr viel Spaß,
obwohl die Nacht die Sicht auffraß.
Ich sah sie noch vom Felsen gleiten,
und perlend landeinwärts schreiten.

Dies Geheimnis werde ich bewahren,
mir selber täglich abends offenbaren.
Mich interessiert nicht wie sie heißt,
die da regelmäßig ihren Körper preist.
Ihre nackte Schönheit gehört allein
Wind und Wellen, Meer und Stein.

22.07.2019 ©Wolf-Rüdiger Guthmann
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