Gedichte über Farben - Seite 49

Slonce Czeslaw Milosz
Übersetzung Weronice Brusce und Anhelinie Yarosh
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Alle Farben kommen aus Sonne
Die Sonne hat aber keine Farbe
Keine einzelne Farbe
Die Sonne hat doch alle Farben
Und die ganze Erde
ist dank ihnen wie ein großes Poem(a)

Es herrscht hier ein Schema
Wie in diesem Poem(a)
Die Sonne über unsere Erde verkörpert
Einen Künstler
Wer unsere Welt farbig darstellen will
Sollte nie direkt in die Sonne schauen
Wenn er dagegen direkt schauen will, wird alles
was er bisher angeschaut habe,
verblasst sein zu scheinen
also mit einem blassen Schein

Er wird dann blind wie ein Kind
oder wie bei einem Wind
Er wird mit Tropfen
Mit brennenden Tropfen in Augen
draußen stehen

Lasse er knien, sein Gesicht beugen
Lasse deinem Gesicht nicht den Sonnenstrahl vorbeugen
Er findet alles, was wir verloren
Sterne und Rosen
Dämmerungen
Morgen- sowie Abenddämmerungen


Der Tod ist ein Meister

Die Zeit läuft davon

Im Garten
hinter der grünen Hecke
wartet der Herbst
wie eine schlafende Schnecke
Er möchte bald
mit dem Färben beginnen
Damit die Blätter
von den Bäumen verschwinden
Der Wind hält
auch schon sein Gebläse bereit
Er will fertig sein
bevor es schneit
Nun wollen wir
inbrünstig hoffen
dass für den nächsten Frühling
alle Türen sind offen

©Käte Micka


Käti Micka

Herbstliche Töne

Die hellen Tage
Werden stetig dunkler
Es naht der Herbst
Mit seinen leuchtenden Farben

Das Kleid der Laubbäume
Wird sich langsam vom satten Grün
In herbstliche Töne verändern
Ein stimmiger Rhythmus

Es spielt eine Melodie
In einem Rausch aus Farben
Die Töne sie schwingen
Und die Sonne lässt sie jubilieren

Der goldene Herbst hat Einzug gehalten
Die Natur verabschiedet den Sommer
Begrüßt den Herbst
In all seiner wunderbaren Pracht

Genießen mit allen Sinnen
Was die Natur uns immer wieder schenkt
Dankbar sein für all die Wunder
Und sie immer bewahren

© Ingelore Jung
3. Oktober 2023

Hol` dir den Frühling doch ins Haus,
pack` ganz schnell die Pinsel aus,
auf der Leinwand wird gemalt,
Stengel, Blüte und auch Blatt,

mit den Farben, all den Schönen,
verwöhnst die Skizze du mit bunten Tönen,
in der Mitte gelbe Kleckse,
dass ergibt die Hellreflexe,

bald das Kunstwerk ist vollbracht,
ja, wer hätte das gedacht,
drumherum, ein Bilderrahmen,
Blumen blüh`n nun ohne Samen,

musst nicht fahren auf das Land,
häng` sie einfach an die Wand,
und in der dunklen Winterzeit,
wo keine Pflanze mehr gedeiht,

schaust du auf dieses Blütenmeer,
und kannst erfreu`n dich daran sehr.

Ich spüre immer wieder,
wie Hass hoch kommt
Wut
Aggression
wie mir mehr und mehr die Tränen fehlen
das Gefühl von Traurigkeit
einfach nur traurig zu sein
 
ich kann es immer weniger
und doch möchte ich schreien
um nicht plötzlich mit weinen anzufangen
versuche immer in der Realität zu leben
nicht in meiner Vergangenheit

wollte nie das jemand merkt, was mit mir ist
und es weiß auch keiner
ich weine nicht ich schreie nur in mich rein

wenn mich jemand geschlagen hat
habe ich nie zurück geschlagen
ich hatte nicht die Kraft mich zu wehren

irgendwie habe ich es geschafft
den ganzen Mist die ganze Angst
alles hinter mir zu lassen
alles einfach zu verdrängen
  
vielleicht sollte ich dafür dankbar sein
das mir dieses geschehen ist
aber manchmal sehne ich mich einfach nur nach Tränen
nach dem Gefühl der Schwäche
einfach danach auch mein Leid mitzuteilen
meinen Schmerz raus zulassen
die unendliche Leere einfach in mir zu vergessen

auch nach der Stärke mal um Hilfe rufen zu können
aber irgendwie wurde ich wohl zu hart
fühle mich oft alleine
ein Schmerz der nie aufhören wird
 
Vergessen
ich kann es nicht
es tut einfach zu sehr weh

Wann kann ich die Farben des Regenbogens fühlen
irgendwann ich hoffe es sehr