Gedichte über Fantasie (Seite 547)

Sprechblasen

- Fiktion -

Sie blubbert ständig vor sich hin,
ihr „Gelaber“ ist ohne Sinn
enthält leere Worte, viel Dampf,
ist nichts als belangloser „Krampf“,
mit dem sie zutextet Leute,
so war, s gestern, so ist, s heute,
wer sie sieht, ergreift schnell die Flucht,
vorm Wortschwall einen Ausweg sucht.

Sommergewitter

Wenn der Sommer nicht gelungen,
behaupten alle bösen Zungen,
alte Unken hätten es besungen,
dass die Sonne kaum noch lachen kann.
Man fand des Dorfes weisen Mann,
der so viele Zaubersprüche kann.

Doch auch Petrus hat gezittert,
es gab doch viel zu viel Gewitter,
ist das nicht wirklich bitter?
Leutchen seht es endlich ein,
wir waren alle brav und rein,
so schlecht kann kein Sommer sein.

Rei©Men 2025

wenn Fliegen fliegen

***

Immer dieses Rumgesumme,
nervig um dem Kopf Gebrumme,
kaum ist eine drin im Zimmer,
kommen noch mehr, es wird schlimmer.

Drum kauft' ich den gelben Fänger,
diesen zog ich lang, noch länger
hing ihn hoch an meine Decke,
es ist klar, was ich bezweckte.

Denn er sollte wohl die Fliegen,
jede einzelne, auch kriegen,
dass das lästige Getue
sich verändere zur Ruhe.

Statt der Fliegen, Gott bewahre,
klebten daran meine Haare,
dann fing er noch meine Brille,
dieses war nicht ganz mein Wille.

Schließlich konnt' ich mich befreien,
musste in die Küche eilen,
denn sie taten, ganz gemütlich,
sich am Apfelkuchen gütlich.

Demnächst werd' ich es probieren
mit der Flöte zu marschieren,
wie jener dort, im alten Hameln,
um die Fliegen einzusammeln.

© rewey

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