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Gedichte über Erziehung - Seite 11


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Schöpferkind

„Schöpferkind"

Mutter sagte,
„Kind, eine eigene Meinung gibt es nicht zu meinen“
Vater sagte,
„Du Schwächling, es gehört sich nicht zu weinen“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Lehrer sagte,
„Kinder, seit eine Marionette, einfach lieb und brav“
Priester schrie von der Kanzel,
„Elendiger Sünder, die Hölle wartet mit dem Sarg - Du Schaf“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Lebenspartner flüsterte dir ins Ohr,
„Ich liebe dich, wenn du bist - wie ich dich form“
Der Staat mahnte,
„Ich bin das Gesetz und du wirst zur Norm“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Yellow Press in Schlagzeilenbreit,
„Leser, du bist nicht gut, sondern fett und klein“
Nachbar tröstend,
„Macht nix. Mach es nur wie ich, sauf dich zu mit Wein“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm!

Nutte blies recht fein und stöhnte scharf,
„Schätzchen, alles ist käuflich. Ein paar Scheine und du hast deine Liebe“
Das Baby schrie,
„nach Liebe und Nähe, bekam jedoch nur die ständigen Hiebe“
Das Schöpferkind schwieg und übernahm.

Das Schöpferkind wusste es nicht besser,
„daher war die Schöpfung blutleer und kalt“
In Gedanken wollte man es ja ändern,
„In diesem dunklen kalten Gesellschaftswald“
Doch das Schöpferkind schwieg weiter!

Immer zu schweigen und zu nicken
„War so viel einfacher für das Schöpferkind“
Dem Rudel zu huldigen und nach Liebe zu betteln.
„Nie glücklich, jedoch zufrieden mit dem Wind“
Das Schöpferkind schwieg und ……. ging weiter!

©Finley Jayden Dao (2017)
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Kinderleicht

Kinderleicht

©Hans Hartmut Karg
2018

Kindheit und Jugendzeit ehrlich zu sehen,
Nachwirkend Erinnerung gerne bewahren,
Damit wir nicht in eine Zukunft gehen,
Wo wir das Wertvolle nur opfern den Jahren.

Die Überalterung ist eine Not,
Kinderarmut ja die andre Enttäuschung:
Wir alle brauchen doch Seelenbrot,
Nicht nur die viele Objektanhäufung!

Deshalb sollten wir wieder daran denken,
Dass wir selber einmal Kindlinge waren:
Die Großeltern, Eltern mit gutem Lenken
Förderten uns schon in jungen Jahren.

Kinder brauchen Nähe, Auferbauen,
Freundliche Hilfe, mit der wir sie wollen
Und spüren, dass wir nach ihnen schauen
Und ihnen gerne Aufmerken zollen.

Doch wo Helis nur kontrollierend beschwören,
Hineinregieren in unfertiges Leben,
Werden sie wachsende Beziehungen stören,
Und dort keine lange Leine geben.

Meist sind die vielen Erzieherpaare
Viel zu sehr mit sich auch selber beschäftigt,
Verwirklichen oft in späteren Jahren,
Was sie versäumt – das wird jetzt bekräftigt!

Das schwache Kind will, dass ich bei ihm sitze,
Ihm Geist, Sinn und Seele freundlich mitführe,
Viel Zuwendung gebe, manch kleine Witze
Und so das Miteinander reicher erspüre.

Kinderleicht wird dem Kinde dort seine Welt,
Wo ich selber noch an meine Kindheit denke,
An das Kind in mir, als Kind aufgestellt –
Und Aufmerksamkeit hin zum Kinde lenke.

Natürlich muss man da manchmal schimpfen,
Denn Erziehung geht nicht ohne Verbote,
Wenn Jugendliche sich nur mit Flausen impfen
Und ignorieren die Schule, die gute Note.

Denn die Leistungsgesellschaft will es so:
Belastbar und engagiert kann nur wirken,
Wer im Herzen auch mit der Arbeit froh
Und nicht nur sandelt am Fluss bei den Birken.

Wieder Kind werden doch mit allen Kindern,
Mutter- und Vateraufmerksamkeit leben,
Um so Angstnöte ständig wegzulindern
Und Anerkennung und Stärke geben.

Leicht wird das Kind sich zur Zukunft erheben,
Wenn wir es abholen, wo es noch steht,
Ihm ehrlich auf Fragen Auskunft geben,
Weil unser Herz mit ihm wandern geht.

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