Gedichte über die Erkenntnis - Seite 360

Es kommt nicht immer, was du kennst
Oft ist es anders, als du glaubst
Nie ist es so, wie man es meint
Es lügt das Wort, es trügt das Bild

Wer hofft, es kommt, was er begehrt
Denkt oft, die Welt, sie wäre bös
Denn das Leben hat nun mal
Nicht für jeden etwas hier

Aus Mann mach Frau
Aus grün mach gelb
Aus hoch mach tief
Aus grad mach krumm

Wer steht, der rennt
Was friert, das flammt
Wer bleibt, der flieht
Wer hört, der schaut

Bevor du sprichst, sei besser still
Man hat nie das, was man auch mag
Doch manchmal kommt man an sein Ziel
Und sei es erst am letzten Tag

Leere erfüllt nun meine Brust
Nach diesem schweren Verlust
Wird sie je wieder vergehen?

Du warst stehts an meiner Seite
Bei Regen, Klarheit oder schneite
Ab jetzt muss ich alleine gehen

Tränen treten aus den Augen hervor
Steigt nun deine Seele hoch empor

Ruhe sanft, ich werde dich nie vergessen
Ruhe sanft, bin ich auch jetzt ganz allein
Ich bin stolz, hab ich dich als Freund besessen
Meine Taten werden auch die Deinen sein

Du hast mir alles beigebracht
Hab ich auch mal Fehler gemacht
Warst mir Freund, Mutter, Vater
Und auch immer mein Berater

Ruhe sanft, ich werde nicht mehr weinen
Ruhe sanft, ich danke aus ganzen Herzen dir
Mein Handeln wird sein, als wärns die Deinen
Deine Lehr´n, wie auch du sind ein Teil von mir

Mein Leben war/ist

Sehr oft Berge hab erklommen
mal kleine und auch große
Oft aus einem Tal zu kommen

Auch so im Leben
kleine Mauern oft erreicht
Jedoch nur fast immer
um vor einer großen Mauer
zu stehen nicht weiter zu kommen

Das meint viele Wege vergebens
kein Ziel damit erreicht
Jetzt im hohen Alter
so manche keine Mauer werden
zu großen sehe das Ziel im fernen

Das Leben hat sich so verengt
Man braucht nicht mehr zu rennen

Die Eigne Welt sie schrumpft
wird immer kleiner
Die Ziele schwinden im Dunst

Das ist der Tod im Leben
schon auf raten

EnTR 25.11.2022