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Gedichte über Energie - & Seelenvolles - Seite 499


Kabel durch Berlin

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Entlang der Straßen, über Brücken,
manche müssen durch die Straße drücken.
Öffnen sie ein Trafohaus,
kommt bestimmt ein Pärchen raus.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Hört es am Unterflurverteiler auf
steht bestimmt ein Auto drauf.
Und meist findet man dort, das ist kein Witz,
einen Kabelmerkstein mit nem Blitz.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Meistens einen Meter tief,
da geht selten etwas schief.
Kabel und Rohre für’n Topp
hat der Berliner doch im Kopp.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Schützen oft sie mittels Rohren,
die die andern dann durchbohren.
Auf der Brücke hat es flott geklappt,
sogar das Zweitkabel wurde gekappt.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Sollte wer ne große Klappe wagen,
geht es diesmal an den Kragen.
Ein ganzer Stadtbezirk im Dunkeln,
genießt dabei zärtliches Munkeln.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Die Reparatur dauerte 30 Stunden,
bis man das passende Kabel gefunden.
Schließlich hängt ein Stadtteil dran,
nicht die Speisung der Modelleisenbahn.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Man kann es nicht einfach flicken,
mittels neuer Muffenstücken.
Die Reparatur erfolgte gewissenhaft
und Köpenick hat frischen Saft.

Kain und Abel aus Schwerin
wollen jetzt nach Babel zieh‘ n.
Der Stromminister von Berlin
erinnerte an Mister Bean.
Dabei verbrannte volle Pulle
wieder manche Röstbrotstulle.

20.02.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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Der Teefreund

Der vergessene Clown! Ich gehe durch die
Straßen! Und wenn ich ihn finde! Dann lade
ich ihn ein! Rede mit ihm über dieses Leben:
"Mit Rollstuhl! Und Krankheit! Und Einsamkeit!"
Und die Siege jeden Tag: "Beim lesen von
einem Buch! Beim trinken von einem Tee!
Bei Gesprächen im Supermarkt!" Und wenn
er dann wieder lächelt! Dann versuche ich
den neuen Satz zu finden: "Mit Liebe! Mit
Kraft! Mit Wissen!" Und bin wieder lebendig!

Der vergessene Clown! Ich sitze in der Ecke!
Und wenn er kommt! Und dann etwas wissen
will! Erzähle ich Ihm von diesem Leben:
"Mit Behinderung! Mit Schmerzen! Mit
Medikamenten! Mit Ärzten!" Und die Siege
jeden Tag: "Beim Putzen der Wohnung! Bei
Fahrten durch die Stadt! Bei Menschen wie
Freunde!" Und wenn er dann wieder lächelt!
Dann versuche ich das neue Wort zu
finden: "Mit Denken! Mit Witz! Mit Charme!"
Und bin wieder lebendig!

Der vergessene Clown! Ich liege auf dem Bett!
Und wenn er da ist! Und dann etwas erfahren
will! Dann erkläre ich ihm dieses Leben: "Mit
Ämtern! Mit Formularen! Mit Sozialhilfe! Mit
Sachbearbeitern!" Und die 'Siege jeden Tag:
"Beim Träumen am Fenster! Beim Spielen mit
Worten! Beim Fühlen von Sternen!" Und wenn
er dann wieder lächelt! Dann versuche ich
die neue Welt zu finden: Mit Stille! Mit Mut!
Freude!" Und bin wieder lebendig!

Der vergessene Clown! Er sitzt neben dem
Rollstuhl! Trinkt einen Tee! Redet von Reisen!
Träumt von Freiheit! Lächelt mit leeren
Papier! Schreibt einen Satz! Und denkt sich
so: "Sprache ist der Spaß! Also erzähle mit
Ihr! Gott ist ein Bettler! Also lade Ihn ein! Zeit
ist ein Reisender! Also entdecke mit Ihm!"
Und zeige was Du kannst! Und gehe in die
Manege: "Als Spaß! Als Bettler! Als Freund!
Als Reisender!" Und Du bist wieder lebendig!

(C)Klaus Lutz

(Die erste Fassung)



Ps.. Am 10.2.2019 um 16:40 Uhr
die copyrights gesichert!

Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

Sicherlich kennen viele von Euch das Methusalem Syndrom! Oder zumindest, habt Ihr davon gehört! Es ist eine Krankheit mit der Menschen schnell altern! Und im Alter von dreißig Jahren aussehen wie Achtzigjährige! Es ist eine Erkrankung bestimmter Drüsen. Das Methusalem Syndrom ist also bekannt! So ziemlich unbekannt ist aber das Juvenil Syndrom! Auch da es in Universitäten von allen Lehrplänen genommen wurde! Da es eine so komplexe Krankheit ist, das es die meisten Studenten überfordert! Das Juvenil Syndrom zeichnet sich durch zwei medizinische Gegebenheiten aus! Die betroffenen werden zwischen zweihundert und zweihundertfünfzig Jahre alt! Bis zu Ihrem hundertsten Lebensjahr, scheint alles ganz der Natur zu entsprechen. Sie altern! Und sehen dann auch aus wie Hundertjährige. Dann aber tritt das Juvenil Syndrom ein! Und ab dem hundertsten Lebensjahr scheint das Alter wieder rückwärts zu schreiten. Und die Hundertjährigen verjüngen sich mit jedem Jahr. Und das statistisch bis zu ihrem zweihundertsten Lebensjahr! Dann haben sie zwar noch den Geist eines jugendlichen Erwachsenen! Und können allen Aufgaben die das Leben Ihnen stellt, völlig angemessen gerecht werden. Aber ab dem zweihundertsten Lebensjahr beginnt dann auch bei den Juvenilen das große Zittern! Da sie zwischen dem zweihundertsten und zweihundert fünfzigsten Lebensjahr einfach Implodieren! Also von der Einen auf die andere Sekunde schlicht und ergreifend nicht mehr da sind! Sie werden also nicht zu unsichtbaren Wesen! So, als wenn sie eine Tarnkappe aufgesetzt hätten! Sie sind dann einfach verschwunden! Und niemand hat eine Ahnung, auch nur im Ansatz, was da geschieht! Oder passiert! Und was da vor sich geht! In der einen Sekunde, sind sie noch beim Kaffee trinken! Und in der anderen Sekunde einfach implodiert! Weg! Verschwunden! Nicht mehr da! Nun will ich Euch mein letztes Geheimnis verraten! Ich bin hundertachtundsiebezig Jahre alt! Und einer von den Juvenilen! Und in Zweiundzwanzig Jahren muss auch ich damit rechnen, das ich implodiere! Und einfach nicht mehr da bin! Ich sehe zwar so schön aus wie nie zuvor! (Das wahre Kennzeichen eines Juvenilen!) Aber die bevorstehende Implosion, in zweiundzwanzig Jahren, lähmt mich doch schon ein wenig! Als nicht das es für die eventuell Anwesenden etwas erschreckendes wäre! Wie ein plötzlicher lauter Knall! Das ist es nicht! Denn es geschieht ohne Aufsehen! Die Kuchengabel fällt auf den Kuchenteller! Und der Kuchenesser ist verschwunden! Hat sich einfach in Luft aufgelöst! Was dann die meisten für einen Zaubertrick halten! Und sich der Tragik des Ganzen überhaupt nicht bewusst sind! Der Tatsache das gerade eine Wunder implodiert ist! Ein Juveniler! So wie es ihn nur einmal unter hundert Millionen Menschen gibt! Ihn gibt es nicht mehr! Nun meine Freunde versteht ihr wohl auch meinen Ideenreichtum! Ja! Ich habe meine hundert achtundsiebzig Jahre gut genutzt! Als Seefahrer! Als Trapper! Als Whiskyvertreter! Als Büffeljäger! Als Abenteurer auf allen Kontinenten! Als Freund des Friseurs von Bismarck! Als Konditor von Ludwig dem II! Als Berater von Walt Disney! usw.! Mit all diesen Erfahrungen werde ich meiner baldigen Implosion entgegen sehen, wie ein Mann! Ihr seid meine Freunde! Deswegen habe ich es gewagt davon zu erzählen! Und ich hoffe das Gedicht: "Teefreund" gefällt Euch! Klaus (Der Juvenile)
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