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Gedichte zur Dunkelheit - Seite 27


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Kabel durch Berlin

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Entlang der Straßen, über Brücken,
manche müssen durch die Straße drücken.
Öffnen sie ein Trafohaus,
kommt bestimmt ein Pärchen raus.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Hört es am Unterflurverteiler auf
steht bestimmt ein Auto drauf.
Und meist findet man dort, das ist kein Witz,
einen Kabelmerkstein mit nem Blitz.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Meistens einen Meter tief,
da geht selten etwas schief.
Kabel und Rohre für’n Topp
hat der Berliner doch im Kopp.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Schützen oft sie mittels Rohren,
die die andern dann durchbohren.
Auf der Brücke hat es flott geklappt,
sogar das Zweitkabel wurde gekappt.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Sollte wer ne große Klappe wagen,
geht es diesmal an den Kragen.
Ein ganzer Stadtbezirk im Dunkeln,
genießt dabei zärtliches Munkeln.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Die Reparatur dauerte 30 Stunden,
bis man das passende Kabel gefunden.
Schließlich hängt ein Stadtteil dran,
nicht die Speisung der Modelleisenbahn.

Kain und Abel aus Schwerin
ziehen Kabel durch Berlin.
Man kann es nicht einfach flicken,
mittels neuer Muffenstücken.
Die Reparatur erfolgte gewissenhaft
und Köpenick hat frischen Saft.

Kain und Abel aus Schwerin
wollen jetzt nach Babel zieh‘ n.
Der Stromminister von Berlin
erinnerte an Mister Bean.
Dabei verbrannte volle Pulle
wieder manche Röstbrotstulle.

20.02.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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