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Gedichte zur Dunkelheit - Seite 24


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Freundschaft und Feindschaft (Menschliche Perspektive auf Gut und Böse)

Ineinander tief verflochten,
Obschon sie uns tief unterjochten;
Gleich was sie taten hielt dies Band,
Das zwischen unserm Herz gespannt.

Gleich was sie änderten - wir blieben
Jahrtausende einander Freunde!
Uns aus dem reichen Herz zu lieben,
Macht unermesslich reich uns heute.

Verbannen sie uns auch in Kerker;
In keinen Kerker tritt mein Herz.
Mein Freund die Zeiten werden härter
Zweifach küsst unser Licht die Kerz'.

Selbst, wenn sie uns den Körper nehmen,
Aus dem Vehikel steigen wir;
Nicht einen Grund je aufzugeben,
Seh' ich in dir, siehst du in mir.

Kaum weiß ein Mensch was wir gesehen;
Wohl besser, dass er es nicht sieht.
Blieb Herz um Herz gar angstvoll stehen;
Wüsst' manches nicht wie ihm geschieht.

Ward seit der Kindheit angegriffen
Von Mächten hinter dieser Welt.
Gesucht nach Wörtern und Begriffen
Für das, was mich da überfällt.

Geglaubt ein schlechter Mensch sei ich,
Warum sonst sollt' man mich angreifen
Denn konnt' die Größe meines Lichts
Ich selbst damals noch nicht begreifen.

Versucht mich aus dem Weg zu räumen,
Gequält in unzählbaren Nächten;
Bin ich jetzt hier um aufzuräumen
Ein für alle Mal mit all dem Schlechten.

Ein Bild an dich mich zu erinnern,
Trag ich mit mir in diesem Leben.
Versuch ich mich dran zu entsinnen;
Seh' ich uns wie zwei Wirbel schweben.

In and'ren Welten waren wir,
Zwei Energiewinde beisammen.
Flog ich zu dir, flogst du zu mir,
Ach, wie gern kamen wir zusammen.

Nicht eine Macht, nicht eine Kraft
Erhob sich über uns damals.
Ich war am Ziel, alles geschafft,
Doch inkarnierte abermals.

Fühl ich mich fremd auf dieser Erde,
Weilt wohl vertraut das Bild von dir
Im Herz mir; lindernd die Beschwerde
Und voller Heimatschau in mir.

Wie gern würd' ich mich offenbaren,
Um zu erzählen was geschehen.
So schwer die Ruhe zu bewahren
Und kaum ein Mensch will mich verstehen.

Wie kann man 80 Jahre leben
Und sich nicht fragen wer man ist,
Um dann den Körper abzugeben,
Wenn abgelaufen seine Frist?

Wie kann man auf diesem Planeten,
Ruhig schlafen ohne jede Kenntnis
Des Grunds warum man eingetreten?
Im Herzen fehlt mir das Verständnis.

Ich mein, was kann wichtiger sein
Als zu wissen, wer man ist?
Urlaub, Auto und Eigenheim
Doch den Besitzer man vergisst.

Warum sind wir hier?
Falls inkarniert, warum hier her?
Warum du und ich und wir?
Kein Interesse wiegt so schwer!

"Ach und wenn schon halb so wichtig"
Hör' ich so oft so viele sagen
Bleibt doch das ganze Dasein nichtig,
Verschließt man danach sich zu fragen.

Hat man auch gerne hier gelebt
Und seine Stunden hier genossen,
Wie schmerzt es, wenn man von hier geht;
Nicht weiß wes Grundes man beschlossen?

Bald werden viele Blumen wissen,
Wer sie belogen und beschissen
Hat all die Jahre als ihr Gärtner;
Mein Freund die Zeiten werden härter...
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Unerklärlich

….Fast jeder, der Geburtstag hat,
ist häufig vor Erstaunen platt,
wie schnell und unabänderlich
das letzte Lebensjahr verstrich.
Der Mensch erfährt ja von Natur
Zeiträume anders als die Uhr,
die, wenn sie leise tickt und tackt,
die Zeit in gleiche Stücke hackt
und objektiv-mechanisch misst,
egal, ob´s schön, ob´s traurig ist.
Der Mensch misst individuell:
Ist´s schön, verrinnt die Zeit zu schnell.
Verliert das Leben Lust und Sinn,
dann zieht sie sich unendlich hin.
….Auch wird der Mensch im Lauf von Jahren
wahrscheinlich folgendes erfahren:
Am Anfang scheint er durch die Zeiten
im Schneckentempo hinzugleiten.
Allmählich kriegt die Zeit Propeller,
von Jahr zu Jahr verfliegt sie schneller.
Darauf beginnt sie wegzustieben
wie von Raketen angetrieben.
Zuletzt verkrümelt sich die Zeit,
so scheint´s, mit Lichtgeschwindigkeit.
….Zwar zeigt sich auf der Lebensreise,
er wird normalerweise weise.
Doch merkt er auch, sobald er klug,
er ist nie wirklich klug genug.
Er hängt noch stets an vielen Dingen,
die längst verschwanden und vergingen,
beansprucht, was er nicht besitzt,
und klagt, obwohl es ihm nichts nützt.
Er sagt: „Ich hätte“ und: „Ich wäre“,
zieht selbst doch selten eine Lehre,
hält´s aber für der Mühe wert,
dass er die anderen belehrt.
Das Leben strotzt von wunderlichen,
unausrottbaren Widersprüchen.
Ich wünsche dir in solchen Lagen
Geduld und Kraft, sie zu ertragen.
Bedenke, wenn du andern grollst,
auch Du bist nicht so, wie Du sollst.
Genieße das Geschenk der Zeit
mit Umsicht und Gelassenheit
und lass Dich nicht zu Boden boxen
von all den vielen Paradoxen,
die Dich von außen überfallen
und sich in dir zusammenballen.
….Und die Moral von der Geschicht´:
Auch ich, der Weise, weiß sie nicht.
Silesio
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