Gedichte über Deutschland - Seite 44

Tochter

O, Mutter, siehst du da drüben die alte Frau im grünen Rock vor der Halle stehn?
,,Betteln, ich seh sie dort jeden Tag.,,
,, Manche, ihr schenken ein paar Cent,
,,Viele, man sieht aber auch nur vorueber gehen.,,

Tochter

,,Hat die alte Frau denn keine Kinder, die ihr können helfen.?
,Liebst Mutter, ganz traurig mir ist zumut,,

Mutter

,O, Tochter,
,,Die Kinder , sie wohnen vielleicht an einem fremden Ort,
,,Ganz weit fort,,
,,Viele Menschen ,die , gibt's, mit nur wenig Geld.,,
,,Durften im Leben selten mal sein ein Held.,,

Mutter

,,Weine nicht ,O, Kind,
Geben,will ich dir, viele Cents,
und ne kleine Torte, hübsch garniert,
,Die legst du dann einfach der alten Frau, gleich hin.,

Tochter

Oh, Mutter,
,,Wie freu ich mich , dass deine Tochter ich bin.,,

Die Welt zerbricht

Ich muß immer mehr erleben
wie die Welt - Gesellschaft zerbricht
Die läuft doch nur - doch nicht mehr rund
in der mag nicht mehr zu leben mag
weil man doch keine Zukunft hat

Man kann sich einrichten wie man will
weil Andere nur für sich selber handeln
das meist von solchen Stellen
die nur andere betreffen nur nicht selber

Man kann noch so bescheiden sein
Grenzen Regeln werden so gemacht
die jede kleine Welt zerbrechen läßt
besonders wenn diese heile war
so klein und armselig war
zu der man doch so lange hat gebraucht
immer wieder wird man angegriffen
Hat keine Waffen zu seiner wehr
immer wider wird nur zerstört
mal hier mal dort - aufs neue
was so zerstört wird kaum erneuert
Es fehlt die Kraft der Glaube an die Zukunft

Vergangenheit war eins mal schön
wenn auch bescheiden diese war
Gegenwart ist nicht zu ertragen
Zukunft ist nicht mehr erstrebenswert

Beobachtet Alles zur jeder Zeit
nicht das Euch zu leicht gereicht
sondern nur das was zwischen den Zeilen
dann werdet Ihr erkennen
Das es so ist !

EnTR 22.07.2022