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Gedichte über den Charakter - Seite 62


Sie fragt

Sie fragt mich, warum ich denn besonders sei? Denn sie hätte da so was gehört.
Ja, sagte ich, das ist so ne Sache.
Denn ich mache
Ja eigentlich nichts anderes als du. 
Ich atme, laufe, stehe, 
ich esse, liebe und sehe
Gespenster meiner Vergangenheit,
einen Vater der schreit, eine Schwester die weint.
Meine Knochen sind wie deine,
beim Joggen schwer,
beim Wiegen mehr
als ich ertragen will. 
Was gibt’s noch, was uns verbindet,
ach ja, wir beide sind irgendwie erblindet. 
Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht,
Wir tragen Klamotten aus Bangladesh,
wir rüpeln durch den Straßenverkehr.
Wir sind hoch technisiert, informiert, und mehr.
Wir legen die Ohren an, wenn unser Held ins Mikro spricht.
wir sehen alles, nur uns sehn wir nicht.
Wenn ich das so lese, es wiegt wie schwere Steine: eine wie alle und alle wie Eine. 

Also warum sollte ich so anders sein?

Ich hab mich oft schon gefragt, was mich besonders macht. 
Was es ist, das so ungeniert durch meine Adern fließt,
meine Existenz vergoldet und meine Aufmerksamkeit genießt.
Ich hab mich gefragt, warum ich auf der Sonnenseite sitze,
warum ich schwitze
vor Erfolg und Schönheit.
Warum alles funktioniert, was ich beginne.
Warum ich zufrieden altern kann und Lebensträume sinne,
die dann in Erfüllung gehen. 
Ich hab dann mal hingesehen, mich ganz genau mal angesehen und es ihr gesagt:

Ich bin ein Mensch der lacht, ein Mensch der sich Freunde macht.
Ich bin reich an Gefühlen und Trieben, die ich lebe und die mich lieben. 
Ich kletter auf Dächer die die Welt bedeuten, für Nachbars Katze, den Gingko im Garten und den Leuten, 
denen ich einen Moment schenke. Einen kleinen, aber reinen Zeitraum im Hier und Jetzt.
Ich alter Tag für Tag und nehme es hin.
Ich arbeite weil es mir Spaß macht ohne Sinn auf das beste Gehalt, auf die beste Gestalt beim Betriebsfest.
Ich sehe mich und nicht das, was ich nicht kann.
Auch wenn es fügsamer wär in einer Welt aus Vergleich und Wahn nach Geltungsbedürfnis und nach „Ich bin auch hier, sieh du mich doch an.“
Ich höre zu und lache weil und wenn es mich packt.
Ich habe meine kleinen Lebenslieben. Lebenslügen.
Ich lache oft, ich lache laut,
Und wer mir nicht traut, den lass ich in Ruh. Denn ich ich bin wie ich bin, und du bist du.

Sie fragt, das ist alles? Das ist die Antwort?
Das allein... das kann es nicht sein?

Doch sage ich: ich bin genug. Und das macht mich besonders.
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Semperfi

Lebe den Tag, lass dich von nichts beirren. Irgendwann, wenn du bereit,
kannst du das Geheimnis des Knoten entwirren.
Du kannst nicht alles verstehen, was geschieht, du musst dich all dem stellen.
Nur Feigheit ist das, was mit dir flieht - doch damit kannst du die Finsternis um dich, nicht mehr erhellen.
Es gibt kein vor und zurück, wenn du nicht entscheidest über dein eigenes Glück.
Du kannst entfliehen, wählst einen anderen, leichteren Weg.
Wodurch du aber am Ende vor einem Abhang stehst.
Jedoch wählst du den schweren Weg, wo Schmerz und Leid am Wege blüht.
Und nirgends Hilfe für dich steht- du kämpfst gegen einen Gegner, den niemand außer dir sieht.
Trügerisch und listen reich, spürt er jede Schwäche in dir. Er verzeiht nicht den kleinsten Fehler, er macht dich platt dafür.
Das einzige, womit man ihn stoppen kann, stell dich hin und schrei ihn lauthals an:" Vor dir gehe ich keinen Schritt zurück, kämpfe hier und jetzt
für mein Leben, inneren Frieden und neues Glück.!
Die Angst läßt mich Aufmerksam sein, so bin ich stärker als es scheint.
Und wenn ich mich fürchte, vor dem was geschieht-meine Augen vor Tränen den Gegner nicht sehen.
Steh ich da, auf dem Weg- allein, erwarte ihn.
Vielleicht kann ich nicht gewinnen, weil es soviel größer ist als ich, das Schicksal lässt dich nicht entrinnen, denn der Grund wofür ich Kämpfe, wichtig ist für mich.
Doch tief in mir ist soviel Kummer und Schmerz, und ich fühle mich nicht bereit, man wünscht das die Zeit langsamer geht.
Doch gnadenlos läuft sie voran, so daß man ihr kaum folgen kann.
Weil alles auf dem Spiel steht!
Semperfi - Lebe den Tag, mit Liebe, Freude und Glück.


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