Gedichte Über Beziehungen - Seite 158

Inges Taille ist dahin, oh Schreck,
sie verbirgt sich unterm Kummerspeck
einst flacher Bauch hat Rettungsringe,
über den Zuwachs grämt sich Inge.

Ihr Bauch behindert sie beim Bücken,
wie gern würde sie ihn wegdrücken
er schafft Distanz zwischen Fred und ihr,
sie trank wohl zuviel Rotwein und Bier.

Auch bei Eis und Torten griff sie zu,
kam ohne den Naschkram nicht zur Ruh
für ihren Freund ist sie ein Pfundsweib,
er liebt jedes Pfund an ihrem Leib.

Fred schätzt sie, umwirbt sie geflissen,
möcht ihre Kochkünste nicht missen,
für weibliche Rundungen er schwärmt,
Hungerhaken sind launisch, verhärmt.

Fred richtet aufmunternde Worte an Inge:

"Du solltest kein Glas Wein ausschlagen,
dein Essverhalten nicht hinterfragen,
sondern wuchern mit deinen Pfunden
dann wär für dich ruckzuck überwunden
dein Kummer über den Kummerspeck

- und dann heirate ich dich weg vom Fleck" -

Geglückter Flugwind

Ohne das freie Fliegen der Vögel
wäre mir der Blick zum Himmel kaum möglich,
denn Verlässlichkeit, Sicherheit gibt mir
die Eleganz der gleitenden Wesen.

Mein und Dein wird so zum Wir,
wenn wir die Flügelgröße erkennen,
mit der die Natur uns umschwebt,
Flora wie Fauna Begleiter sind.

Wenn Flügel tragend im lauen Wind
auch ein wenig die Haare verwehen,
so können unsere Augen dorthin lenken,
wo andere Wartende schauen.

So trägt mir flüsternd der Hauch zu,
was sich in mein Lebensrad fügt,
glücklich als trautes Gut gesehen,
zum Tanze bei Lebendem weilend.


©Hans Hartmut Karg
2022

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