Gedichte Über Augenblick (Seite 248)

Sven sucht seine Familie, oder der Stammbaum

Sven ist gerade 8 Jahre alt geworden .
Er hat Ferien und ihm ist langweilig.
Die Eltern haben wenig Zeit,
Die grosse Schwester hält sich gerade im Ferienlager auf.
Oma und Opa wohnen gleich nebenan.
Die sind immer ganz lieb zu Ihm.
Dann gibt's da noch Tante Steffi.
Dort spielt er immer mit dem kleinen Paul.
Gibt's da noch ne Großtante?
Er weiß es nicht.
Schön wäre es, könnte man alle
besuchen.
Sicherlich gibt's da überall Kaffee und Kuchen.
Heute Abend nimmt er sich vor,
Da spielt er mal Gericht und nimmt seine Eltern in die Pflicht.

Chaossommer 2021

"Hochwasser, Überflutungen,"
Menschen verlieren ihr Zuhause,"
Dazwischen Korona,"
" Hilfe kommt von aussen!"
"Ist noch lange nicht genug."
"Dazwischen Korona!"
Aber irgendwann,
Da wird die Sonne wieder
scheinen ."
"Zu hören, nur noch leises Schluchzen
und weinen."

Lebensuhr

In jedem Zimmer steht eine Uhr.
Habe ich noch Zeit?
Ja du hast noch viel Zeit.
Habe ich immer noch Zeit?
Ja , du hast noch Zeit.
Habe ich noch ein wenig Zeit?
Ja, ein wenig Zeit hast du noch."
Plötzlich, ein lautes Klingeln
Und Klopfen an der Tür."
Meine Schlafmütze halte ich ganz fest.
Auf mich wartet eh nur
"n" Test.
Und die anderen feiern nachher
wieder ihr Fest.
Also bitte "Lasst mich heute noch eine Weile ruhn. "
"Wenn meine Zeit kommt,
werde ich schon was tun!"

Regenwetter - Gummistiefel - more than less

Nie war er so beliebt.
Nie wurde er so geliebt!
Jeden Tag benötigt -
nicht mehr
zum Nichtstun genötigt :)
Endlich nicht mehr
in der Ecke stehen.
Endlich mal
in erster Reihe gehen.
Stylisch - overdressed
Lieber more than less.

Die Sintflut

Regentropfen trommeln Wirbel
Wasser steigt vom Ufer auf.
In Sekunden zerstört der Himmel
Was der Mensch sich aufgebaut.

Fluten dringen ein in Häuser
Äcker sind bedeckt mit Schlamm.
Dämme brechen, reißen mit sich,
Leben löscht die Sintflut aus.

In den Bäumen hängen Autos
Hab und Gut verloren ist.
Schock, Entsetzen und Verzweiflung,
Wo sind all die Menschen hin?

Dort, wo gestern noch der Garten,
steht das Wasser bis zum Hals
wo die Kinder friedlich spielten,
schaukelt einsam nur ein Schwan.

Biblisch ist das Wasserströmen
Auch in unsrem Zeitenkreis.
Die Natur zeigt ihre Stärke,
wehrt sich geg´n der Menschen Spur.

Luftverschmutzung, Wälder sterben
Highways quer durch alle Lande.
Riesendampfer, Luxusschiffe
Töten Meeresleben ab.

Mensch, besinn dich deines Waltens
Kehre um in deinem Wahn.
Gott hat diese Welt erschaffen,
ehre endlich seinen Plan!

SDR

Gedichte Über Augenblick - Seite 248

Sven sucht seine Familie, oder der Stammbaum

Chaossommer 2021

Lebensuhr

Regenwetter - Gummistiefel - more than less

Die Sintflut