Sortieren nach:

Gedichte über Aufklärung / Erklärung - Seite 9


Wenn man vorher wüsste, was wäre dann?

Wir haben gekämpft, immer und überall.
Gegen einen unsichtbaren Feind-und wie sicher wir uns waren, das der Sieg zum greifen nah erscheint.
Die Munition aus Liebe, Hoffnungslosigkeit, Zorn, Angst ist aufgebraucht, bis auf einen letzten Schuss.
Also überlege gut, für welchen Grund du ihn einsetzen musst.
Man wünscht sich, alles wär anderst - doch das wünschen viele andere auch.
Doch letztendlich zahlen alle immer wieder drauf.
Wenn man vorher wüsste, wie schlimm manches im Leben endet, wie sich das Blatt vom Guten zum Bösen wendet.
Und alles, was noch nicht begann, schon vorher endet.
Würde man trotzdem zulassen das es beginnt, voller Liebe und Hoffnung, die man hatte als Kind?
Wenn der Schmerz im Leben überhand nimmt, und in jedem deiner Tage nichts mehr stimmt!
Würdest du trotzdem den gleichen Weg Gehn?
Und versuchen, das Gute zu suchen, um die Hoffnung zu sehen!
Wenn deine Kraft nach dem kämpfen verbraucht ist, und Du bist leer.
Findest den Grund zum weiterleben nicht mehr!
Unruhig wie ein Tier im Käfig, dein Tag beginnt, und du am Leben vorbei lebst
und die Zeit viel zu schnell verrinnt!
Wenn alles was dir Wichtig, nur noch eine Nebenrolle spielt.
Und du spürst, das dein Schicksal erneut auf dich zielt.
Wenn du Dich fragst, wofür Du das tust,
nicht zur Ruhe kommst, keinen Schlaf findest, weil Du wach bleiben musst!
Und das Leben dich zeichnet,
dir kein Lächeln mehr malt!
Oder sind wir verdammt, das man im Leben alles doppelt bezahlt?
Wenn du ängstlich fragst, wann der Tod dich holt, aus diesem Leben voll Pein!
Könnte der Tod da nicht eine Erlösung sein?
Wenn er kommt, nimmt er deinen Schmerz, und gibt dadurch Frieden deinem zermürbten Herz.
Was glaubt ihr, wie euere Entscheidung wär, wüßtet ihr vorher -
wie das Ende vom Anfang wär?
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Und Gott sah, dass es mühsam war

Es heißt Gott schuf nach seinem Bild
den Mann.
Doch war er auch gewillt
ein Leidenswesen zu erschaffen,
dem alle Muskeln gleich erschlaffen,
wenn er zur Hausarbeit gerufen?

Des Mannes liebster Satz „Wo ist?...“
so hofft er, gibt ihm eine Frist,
sich hurtig aus dem Staub zu machen.

So lang der Mann in Blütejahren,
die Manneskraft sich kann bewahren,
will er noch ein Adonis sein
mit straffem Po und Körperteil.

Gewohnt der Welt noch zu befehlen,
will er ganz klar auch nicht verhehlen,
dass Mann ein Abbild Gottes war.
Doch läge dann die Welt, fürwahr,
noch heute in Geburtswehen da.

Er ruft: „O Herr, das ist nicht fair!
Warum nur schufst du uns so schwer?
Ein Schnupfen schon – mein letztes Stündlein!“
Da spricht Gott leis: „Mein Sohn, das Mündlein
benutz zum Reden, nicht zum Weh,
und such die Frau – sie bringt den Tee.“

Da sprach die Frau, die dies vernahm,
und wiederum die Wäsche nahm:
„Du schufst den Mann – ich sag’s diskret –
als Testlauf, der nicht ganz gerät.
Drum schufst du uns – zur Korrektur,
und nennst das Ganze: Schöpfung pur!“

Der Mann indes, von Stolz durchdrungen,
fühlt sich zu Höh’re’m oft gezwungen,
spricht tief und wichtig, tut sehr kund,
sein Schweigen sei von hohem Grund.
Er nennt es „Denken“, wenn er schweigt,
und glaubt, dass so die Weisheit steigt.

Die Frau, sie denkt, doch lautlos klüger,
ihr Blick ist milder – und auch trüger,
denn wenn sie lächelt, ach du mein,
dann kann’s des Mannes Ende sein.
Ein Augenrollen – fein dosiert,
hat oft manch Helden ausradiert.

So schuf Gott also, Hand in Hand,
den Mann als Prüfstück dieser Welt,
die Frau als kluge Gegenwand,
damit das Gleichgewicht sich hält.
Und wenn sie streiten – ach wie schön! –
dann kann das Paradies entsteh’n.

Wo sie ihn reizt, da wächst das Leben,
wo er versagt, kann sie’s vergeben.
Sie siegt mit Blick statt Donnerhall –
der Mann merkt’s spät – doch dann fatal.

Gott nickt und spricht voll Heiterkeit:
„Ich schuf sie beide, wie sie sind,
den Stolzen – und das kluge Kind.
So bleibt die Welt in sanftem Streit,
durch Weib und Mann – in Ewigkeit.“



SDR
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige