Gedichte Über Arroganz (Seite 48)

Eitelkeit

Seine Geheimratsecken
findet er nicht ok -
will sie diskret verstecken-
hat dazu ein Toupet.

Auch Rouge nimmt er sehr gerne ,
schminkt sich wie eine Frau,
ist immer schick gekleidet-
macht stets die große Schau.

Denn eitel ist er immer,
sieht in den Spiegel gern,
sich ungeschminkt zu zeigen,
das liegt ihm wirklich fern.

Er hat seine Marotten
und diese liebt er sehr,
da hat man die Vermutung:
Der Mann ist sicher quer.

Austauschbar

Mir machen alle Menschen Angst,
die auf den Strassen laut in Massen,
geeint nur sind, um die zu chassen,

die auf der Wiesn für ein Bier;
die für Free Palestine sind hier;
die Christen, Juden, Moslems hassen;
die mit Gewalt sich Recht verschaffen;
die mit Geschrei Fäuste erheben;
die als die "Guten" sich erleben...

Still bleibt der Tod im Bombenhagel
für den Frieden im Taubenschnabel.

Friedensdichter

Was nützt ein Antikriegsgedicht?
Den Frieden bringt es sicher nicht.
Es stellt die Menschheit vors Gericht,
angeklagt aus des Dichters Sicht.

Die Schrecken, die begangen werden,
nach Moral und Ethik unter Strafe,
vorverurteilt durch des Poeten Werben,
Recht geschaffen ohne blutige Waffe?

Vermeintlich glaubt der Wortverfechter,
mit klugen Sprüchen Frieden zu stiften.
Die Kriegsursachen, die verächtet er,
ihm reicht es, die Schuldigen zu richten.

Klageschriften lösen keine Konflikte,
erheben den Dichter nur zum Richter.
Zum Prediger gegen allerlei Delikte,
gezielt auf ihm (zu)hörige Gesichter.

Liest man was fürs Ende aller Probleme?
Wo sind die Lösungen von ihm dafür?
Nach Frieden für alle es ihn doch sehne,
reale Umsetzung fehlt auf seinem Papier.

Doch darf man ihm das abverlangen?
Ist es denn seine Aufgabe, das zu lösen?
Schwer genug, alles Böse anzuprangern,
mit sich zufrieden, Lob lässt grüßen.

© meteor 2025

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