Gedichte über Abenteuer - Seite 248

Ich sitze in einem gemütlichen Café,
vertieft in ein technisches ebook.
Draußen riecht die Luft nach Schnee,
im Fenster spiegelt sich dein Blick.

Spüre deinen Fokus auf mir ruhen,
unsere Augen reflektiert sich treffen.
Dein Lächeln ist mich kess am Rufen,
ein unausgesprochenes Versprechen.

Ich seh im Glas wie du dich näherst,
setzt dich zu mir, ich dreh mich um.
Dein Original betört real entgläsert,
dein Duft umströmt mich stumm.

Unsere Hände berühren sich flüchtig
über dem Tisch, Begeisterung wächst.
Wellen der Erregung wogen tüchtig,
spiegelverkehrt den Flirt fortgesetzt.

© meteor 2025

Dichter Nebel legt sich schleichend übers Land,
der Blick geht zum Horizont – stößt dort auf eine Wand.

Sie scheint von Ferne völlig blickdicht,
und so gehe ich weiter - scheinbar ins Dickicht.

Bis zwischen Nebelschwaden Schemen erscheinen,
überall kleine Tropfen – als würd‘ der Himmel weinen.

Tropfen, die behutsam auf der Erde sitzen,
gerade so, als würd‘ die Erd‘ stetig schwitzen.

Bald verlass‘ ich den feucht-dunstigen Asphalt,
ein Weg im Nebel führt mich in den Winter-Wald.

Wo sich Schwaden gemächlich zwischen Stämmen bewegen,
wo sich neblige Schleier auf welke Blätter legen.

Und so gehe ich – sauge würzige Nebel-Luft in die Lunge,
den erdigen Geschmack des Winter-Waldes auf der Zunge.

Finde alsbald den Weg wieder hinaus,
erahne im Nebel den Weg zurück nach Haus.

Die Dämmerung naht, der Nebel wird dichter,
doch bald erscheinen im Trüben die ersten Weihnachts-Lichter.

Michael W. Metzger, 2025.

Es dauerte

Es dauerte, bis sie zu ihm kam,
Langmütig musste er schon bleiben,
Weil sie sich als feine Frau vornahm:
Erst sollte er ihr etwas schreiben.

Also tauschten sie Nachrichten aus:
Das Internet war ihnen bester Garant,
Dass ein tatsächliches Ziel werde daraus,
Weil auf gleicher Wellenlänge man sich befand.

Als es dann zum ersten Treffen kam,
Waren ihre Erwartungen riesengroß,
Weil gesteigerte Sehnsüchte nicht lahm:
Zwei Menschen sahen in der Liebe ihr Los.

Sehr lange gewartet und alles gewollt,
Das ertrug jetzt dieses Glück von Dauer:
Rasch haben sich BEIDE vom Warten erholt,
Sie waren keine Kinder von Trauer.

©Hans Hartmut Karg
2025

*