Gedichte zum 50-Geburtstag - Seite 9

Geburtstag, dass ist zweierlei:
Der erste Tag mit Deinem Schrei,
dann der Tag an dem wir jährlich
uns erinnern an ihn ehrlich.

Du bist einmalig in der Welt.
Dein Auge hat sein eignes Feld.
Du siehst die Welt wie sonst keiner,
schöpfst Deinen Teil als ihr Designer.

Ohne Dich wär‘ die Welt nicht die,
die sie ist. Dein Bild, nie Kopie,
spiegelt alles eigen in sich
und schafft die Welt erst ganzheitlich.

Drum gut, dass es Dich gibt. Die Welt
braucht Dich! Sie wär‘ nicht aufgehellt
wie sie es heute ist,
wärst Du nicht wie Du bist.

So denken wir an Dich,
Teil der Welt und ein Ich.


© ANTOSCH

Vor genau 50 Jahren
kamst Du angefahren,
noch ganz klein und niedlich
und zum Glück auch friedlich.

Nach dem Milch saufen,
konntest Du dann laufen,
kamst irgendwann zur Schule,
saßt auf einem Stuhle,
lerntest Rechnen, Lesen, Schreiben
und konntest Unfug treiben.

Das änderte sich nicht,
bliebst ein frecher Wicht,
der seine Streiche macht
und laut drüber lacht.

Verlobte, Tochter und Enkelkind
erwähne ich ganz geschwind.
Sie gehören für immer zu Dir,
auch wenn sie sind nimmer hier.

Heute fährst deinen Laster schwer
sicher durch jeden Verkehr.
Bist immer auf Achsen
durch das schöne Sachsen.

Und nachmittags um Vier
trinkst Dein Feierabendbier,
bestimmt rauchst Du Kette
eine böhmische Zigarette.

Du bist nicht verhungert
nach einem halben Jahrhundert,
kochen tust Du gut und gern
brauchst dazu keinen Michelin-Stern.

Ein paar Zähne sind nicht mehr da
und Du hast schon graues Haar,
bist schon ein alter Sack,
den ich trotzdem gerne mag.

Nun bin ich ganz still,
nichts mehr schreiben will.
Wähle bei Kummer
einfach meine Nummer.
Aber auch bei schönen Sachen
möchte ich gern mit Dir lachen.