Titel | ||||
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192 | Hinterlassenschaft | |||
Vorschautext: Es ist mir doch schon lange klar: Mein Leben war echt wunderbar. Und wenn man es ganz recht bedenkt, wie wundervoll wurd ich beschenkt. Erinnerung am Stoffe webt die Zeit, die ich so gern gelebt. Den Eltern, die mich einst gewollt, sei hier mein großer Dank gezollt. Mir kommts nicht zu, aus meiner Sicht mit ihnen gehen zu Gericht. Denn viel wen´ger kann ich´s fassen, ... |
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191 | Entpuppung der Evolution | |||
Vorschautext: Wenn nächster Umzug sich bahnt an, wird gehofft, dass nichts vergessen. Doch nicht immer geht´s nach Plan - manches wird nur ausgesessen. In so mancher Nächte Stunden wird ausgeheckt, verworfen wieder. Scheint die Lösung gottgefunden, singen neue Rätsel Lieder. Kreise brechen, Sterne fallen… Es schwingt sich nur ein dumpf Gemunkel. ... |
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190 | Eines Dichters sehnsüchtiger Gedanke | |||
Vorschautext: Ein Gedicht nur, ach nur eines – ein Gedicht, und wär´s ein kleines … ein Gedicht, das mir gelungen, in hundert Jahren noch gesungen, unter Tränen würd gelesen, heut schon Dank an dieses Wesen. Ein Blümchen, das am Wege sprießt, dich von heut auf morgen grüßt, und wenn sein Duft dich leicht umwedelt, haben wir´s gut eingefädelt. <><><> (2013) |
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189 | Selbst der Fund sein wollen | |||
Vorschautext: Lob sei hier dem Spruch zu zollen: Man muss nicht stets nur finden wollen! Man sollte eher danach trachten, mal auf sich selbst als Fund zu achten, der gar zu oft verbirgt sein Funkeln in stiller Ecke tiefstem Dunkeln. Hier nun erwarte lieben Gast, auf den du lang gewartet hast. ... |
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188 | Verschmäht | |||
Vorschautext: Ich hätt gefühlt mich tief beglückt, hätt´st du ein Wörtlein nur geschickt. Doch setztest stumm du wahres Zeichen: Weiße Rosen mussten reichen! Nun war das große Wissen da: Ich stand dir niemals wirklich nah. Im Herzen wird erlosch´ne Glut nun fortgewischt vom Tröplein Blut, der durch des Stachels Dorn mir jetzt das wehe Herz mir hat verätzt. Solang die weißen Rosen blühn, ... |
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187 | Selbstsucht ist kein Vorbild | |||
Vorschautext: Ich muss mir mal die Augen reiben: ´ne Kirche muss im Orte bleiben. Es drängt und zwängt mich fast wie Sucht. Sie holt mich ein, die auf der Flucht vor Worten, die gleich wilden Reimen tief in mir als „Dichtung“ keimen. Und sind sie dann an Land gekrochen, haben sie schon schlecht gerochen. Doch hab ich sie, obschon verdorben, als tolle Ware noch beworben. Vielen habe ich selbst geraten, schmeißt sie weg, zu viel der Braten. ... |
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186 | Gedankensplitter sind oft Zwitter | |||
Vorschautext: 1.Anfang oder Ende Einmal schließt sich jeder Kreis! Der ist dumm, der das nicht weiß. Doch was einmal angefangen, muss doch auch an´s End gelangen. Doch bitte schön, wie soll es gehen, ist der Anfang nicht zu sehen! Ein Kreis niemals sein Ende findet, weil schon neuer Anfang drin begründet. ... |
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185 | Zur Jahreswende | |||
Vorschautext: Einmal mehr ist´s, wie es war: Letzter Tag im alten Jahr! Morgen werden wir uns freun: wir treten in was Neues ein. Doch ich frage ohne Scheu: Ist es denn auch wirklich neu? Bleiben´s nicht die alten Dächer, unter denen kleine Schächer nur in andre Räume wechseln, neues Sichtfeld sich zu drechseln? Die Mieter sehe ich geblieben, nur die Mieten sind gestiegen. ... |
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184 | Wenn Kritik in Anmaßung ausufert | |||
Vorschautext: (Für James Deahl) Wo bleibt die Aussage des Dichters, auf die sich stützt die Sicht des Richters? Denn jener hat – ich kann´s kaum fassen - grad dies Stichwort weggelassen. Ich fühlte nach Poetik-Bildern und suchte sie auf Deutsch zu schildern. Damit auch, wer nicht englisch kann, sich daran freue - dann und wann. ... |
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183 | Die Tücke des Objekts | |||
Vorschautext: Du verdammtes Hosenbein, warum geht mein Bein nicht rein? Was hast du gegen meine Gehwerkstangen? Gestern ist´s doch noch gegangen! Hat dich jemand zugenäht? Das muss doch sein, weil´s heut nicht geht. Das Bein gestreckt oder auch krumm, beim Tänzeln fällt man beinah um. Doch immerzu verschlingt es sich, amüsiert sich köstlich über mich. Ach, die Hose sollt sich schämen sich so hässlich zu benehmen. ... |
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182 | Sonntagsfrühstück | |||
Vorschautext: Heute früh bin ich erwacht hab gar nicht mehr an nachts gedacht; doch als ich in die Küche geh, was voll Staunen ich da seh? Gedeckt der Tisch mit buntem Tuch, auf der Seite liegt ein Buch, und daneben, ich´s kaum fasse, steht ja meine Lieblingstasse. Im Körbchen, noch gut eingetütet, geliebte Pita sich mir bietet, ... |
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181 | Zeit für ein letztes Bad | |||
Vorschautext: Heil´ger Geist, du, voller Huld, lass die Skala noch mal schwellen. Mich ereilte so viel Schuld, möcht manches gern noch richtigstellen. So oft Worte, so viel Taten, falsche Dünen sind´s geworden, meist aus jedem Kurs geraten, die selbst Strände überborden. Einmal würd ich gern noch streben, mein Spiegelbild des einst´gen Seins - ... |
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180 | Alte Erkenntnis in neuer Form | |||
Vorschautext: Solang die Rose Duft versprüht, singt Nachtigall ihr Liebeslied; solang der Blüte Honig quillt, ist sie der Biene Traumgebild. Doch wenn der Blätter Grün verblasst, wird neues Ziel ins Aug gefasst. Die Nachtigall sucht gleich dem Bienchen für sich schnell nach neuen Schienchen. ... |
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179 | Einzelgänger | |||
Vorschautext: Es ist des Einzelgängers Streben, sich von der Masse abzuheben Nichts stört ihn so, wie das Gedränge in der allgemeinen Enge, denn in der Masse bleibt er kleben. Dabei möcht er aufwärtsschweben. Er hat ´nen Grund, um so zu sein: Mit vielen andern ist er klein. So denkt er, nie sich selbst zu finden, würd er sich noch an andre binden. Der Einzelgänger ist halt so! ... |
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178 | Fluch der Evolution | |||
Vorschautext: Dem frohen Menschen ist´s gegeben, dass er sich freut an seinem Leben; dieweil, wenn er ein Trauerkloß, sieht er sich völlig chancenlos. Kreator es wohl nicht so dachte, als er aus Tieren Menschen machte. Wären hirnlos sie verblieben, wüssten sie sich nicht getrieben… Sie liefen einfach ohne Stank gedankenlos zu Schlachters Bank. ... |
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177 | ULTIMATUM AUS GEGEBENEM ANLASS | |||
Vorschautext: -Den Besitzern der W/wüsten-Oase- In einem fulminanten Haus sieht es mitunter putzig aus. Denn in solchen Häusern wohnen oftmals ganz verschiedene Personen. Es gibt Laute, es gibt Leise. Jeder zeigt die eig´ne Weise. Und wer wem nicht sehr nahe steht, an dessen Tür er weitergeht. Es wird hier niemand frech gebeten, irgendwo auch einzutreten. ... |
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176 | Fiese Masche unter Engeln | |||
Vorschautext: - Gewidmet Flora von Bistram - Ich hör entsetzt von dem Gedrängel: Engel schwarz mobbt weißen Engel, und so wahr ich mich erdreis´, wem geb ich den ersehnten Preis? Jedem wurd in freier Wahl ein sehr hohes Potential, einem das und jenem dies. Warum benimmt sich einer fies? ... |
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175 | Ein Märchenhaus | |||
Vorschautext: Hans und Grete sahen sich, beiderseits sie nahen sich und sind dann einfach kurzerhand in den dunklen Wald gerannt. Solange sich nichts weiter tut, geht auch die Sache noch recht gut. Sie schwätzen hier und schauen da, sind sich selbst und Bäumen nah. Und die Sonne über ihnen hat für beide gleich geschienen. Solang der Wald sich auch nicht lichtet, sind sie ganz auf sich gerichtet. ... |
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174 | Sehnsucht nach Bethlehem | |||
Vorschautext: Mich führte einst -Baruch ha schem *) – ein weiter Weg nach Bethlehem, wo überm Feld aus Himmels Tiefen unirdisch helle Lichter riefen, in deren Bann ich dann geriet. Es glänzte der Magen David **), der mir danach für`s weit´re Leben immer wieder Kraft gegeben. Alles, was damals geschah bleibt mir ständig dicht und nah. Ja, ich kann von heut´gen Dingen ... |
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173 | Persönlicher Silvester / Neujahrsgruß | |||
Vorschautext: Gleich dem Dschinn aus seiner Flasche erhebt sich Phönix aus der Asche. So wird dem Mensch der Wahn gegeben, das neue Jahr brächt´ neues Leben. Ach, du kleiner dummer Tor, lebst im Neuen wie zuvor. Nach weitren 365 Tagen hör ich dich dasselbe sagen. Ist das Fluch nun oder Trost? Heb´s Glaserl hoch und sag nur: Prost! um zwanzigfünfzehn zu begrüßen. Und damit will ich schnell auch schließen. ... |
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