Titel | ||||
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52 | Sperrstunde | |||
Vorschautext: (Kleine Moritat) In der Zecher lautes Schrein´n mischt ein letzter Gast sich ein. Niemand hat ihn kommen sehn, bemerkt ihn plötzlich nur da stehn. „Freunde!“ ruft der grad laut aus. „Die Zeit ist um, geht jetzt nach Haus!“ Sie halten inne im Gespräche, platt, was der sich da erfreche. Laut gellt auf ein Einspruchsschrei, ... |
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51 | Dem Sterngucker gewidmet | |||
Vorschautext: Du solls nicht nur nach Sternen blicken, denn auch kleines Abwärtsbücken lenkt die Sicht auf manche Pracht, die unter dir sich sichtbar macht. Von des Himmels weiten Fernen gibt es zwar sehr viel zu lernen, doch auch unter deinen Sohlen kannst du ein Glück heraus dir holen. Sieh den Piepmatz ängstlich krallen; er ist aus seinem Nest gefallen... ... |
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50 | Der Muse List | |||
Vorschautext: So manch ein Wort ist wie ein Geist, den es erst zu finden heißt. Wenn du es suchst im Weltgetöse, zeigt es sich dir als lange Neese. Verhält sich still, verhält sich stumm und nimmt dir laut Gewese krumm. Es braucht echt mehr die stillen Ecken, und da lässt sich´s auch entdecken. Wird es von dir dann aufgefunden, fühlt es sich fest an dich gebunden. Du kannst sogar die Augen schließen, siehst dennoch tausend Rosen sprießen. ... |
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49 | Einfach mal so hingedacht, wenn das Denken Freude macht | |||
Vorschautext: 1. Um jeden grade frisch Gebor´nen kämpfen, streiten sich die Nornen. Manche Feen, die haben Warzen, und die nennt man dann auch Parzen. Sie tragen ihre tausend Döschen und vergiften gern Dornröschen. Dieweil Pandora mit der Dose ist die Mutter dieser Chose. 2. Hält man den Blick auf´s ICH gerichtet, ... |
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48 | Leila und ihr Wüstenscheich | |||
Vorschautext: Es lebten einst in fernem Reich `ne Huri und ihr liebster Scheich. Es war ein Märchen, fast zu schön. Doch auch im Leben kann´s gescheh´n, dass eines Neiders blankes Schwert manch Glück partout verkehrt. ** In tausend und noch einer Nacht hat Schehrasad es wahr gemacht. Und - wahrlich – ihrer Zunge Zwang die zauberhafte Mär gelang… Ihr,liebe Leser, hört und seht, ... |
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47 | Auf der Suche nach dem bestimmten Wort. | |||
Vorschautext: Neulich hat es mich getrieben. Ein kleiner Reim wollt sein geschrieben. So habe ich mich denn gesetzt und paar Worte hingefetzt. Ein Dichtersmann ist immer heiter, wenn die Verskunst sein Begleiter. Und auf jedes Wort ´nen Reim - fällt jedem Schreiberling doch ein. Weit gefehlt, ihr lieben Leute. Bei einem Wort gibts keine Beute. Der "Mensch" kann noch so lange schleimen ... |
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46 | Verrückt | |||
Vorschautext: Der äuß´ren Form ist nicht zu trauen. Man merkt es erst bei näh´rem Schauen, wenn einiges man da vergleicht, dass eines nicht an andres reicht. die Norm ist wohl geballte Form. Doch immer tickt das Resultat: Es ist verrückt! |
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45 | Wo die Liebe hinfällt | |||
Vorschautext: Im Sommer sind es Blüten, im Winter ist es Schnee, was ich vor meinem Fenster auf deinen Zweigen seh. Mein weißer Busch, so nenn ich dich. Nach leisem Tusch erkennst du mich. Es ist fürwahr ein gutes Zeichen, bald können wir uns greifbar reichen. Du wächst zum Fenster mir herein, willst mir wohl auch ganz nahe ein. Denn Blüten- wie auch Schnees Macht ... |
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44 | Die Rätselhexe | |||
Vorschautext: Die Rätselhexe lockt, das Rätselschiff hat angedockt. Schon lange ist es her gewesen, dass wir taten Rätsel lösen. Nun, ich beginn mal hier die Leitung zu eines Wortes Doppeldeutung. Drei Silben nur, ich fahre fort: man braucht es täglich,dieses Wort und nicht nur immer ganz im Stillen um seines Lebens Pflicht zu füllen. ... |
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43 | Morgens nach dem Erwachen | |||
Vorschautext: sagt der Dichter: Es ist ein Geschenk, da sein zu dürfen und vom Honig des Lebens zu schlürfen. Mir damit die Lippen zu netzen, ließ mich ständig am Da-Sein ergötzen. Und mit wie viel so göttlichem Segen ward ich vom Himmel seit anfangs belegen. Seit im Kopf der Geist sich mir regt, summ ich als Bienlein - von Blüten bewegt. Gedanken wie Lieder,den Weiten entsprungen, ... |
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42 | Zeitgeist | |||
Vorschautext: Jede Zeit hat ihre Geister, jede Zeit hat ihre Kraft; jeder Zeit entwächst ein Meister, der aus Kleinem Großes schafft. Willst du dich mit jenen messen, die das Fundament gelegt? In schablone sich einpressen - ist es das, was weiterträgt? Was gewachsen ist im Boden, behandle es als Urnatur. ... |
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41 | Des Dichters Hohelied | |||
Vorschautext: Ein Dichter wird oft falsch verstanden, am richt´gen Ufer auch zu landen. Man findet plötzlich sich verkehrt von falscher Leserschaft verehrt. So wird ein Held schnell zum Verräter, und statt Opfer wird er Täter. Es muss ein Kern behütet werden, sagt ungeschrieb´nes Recht auf Erden. Von allzu hellem Licht ergrellt, merkt er nicht mal, dass er verprellt... Er wird verbrannt, und er verglimmt, weil man zu schnell ihm Unschuld nimmt. ... |
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40 | Rede- und andere Fluten | |||
Vorschautext: -in der Zeit des diesjährigen (2013)deutschen Hochwassers- Nicht nur Wasser steigt enthemmt, wird die Flut zu sehr beklemmt, auch das Wort kann sich so zeigen, wenn´s Bahn sich bricht nach langem Schweigen. Fluten dann zu Tale fließen, und kein Blümlein kann noch sprießen. Zusammen brechen feste Pläne, aus dicken Bohlen werden Späne. ... |
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39 | Ich darf | |||
Vorschautext: Ich darf es nicht so offen zeigen, das Herz, es klopft, der Mund muss schweigen, obwohl ich es gern schreien würde. Die Neugier ist des Menschen Bürde. Er gräbt heraus aus tiefer Schlucht, zu befried´gen seine eig´ne Sucht, des kleinen Würzleins Filigran zu betatschen dann und wann. Damit ihm nur nichts flöten ginge, zerbröselt er die zarten Dinge. ... |
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38 | Tee´chen in der Nacht | |||
Vorschautext: Was hat es mir nun eingebracht, das Getig´re in der Nacht? Ich wusste ja, woran es lag: Es war der Frust vom letzten Tag, der mich nicht Ruhe finden ließ und mich in die Verzweiflung stieß. Hin und her schleppt´ich den Jammer, Klage schallte durch die Kammer, und man konnte wähnen, ich ertränk in meinen Tränen. Über welche Hintertreppen ... |
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37 | Freundschaft schließen | |||
Vorschautext: Es liegt mitunter Segen grad auf erschwerten Wegen. Drum seien sie gepriesen, die unfreundlichen Riesen, die so manch bösart´gen Zwerg mit sich ziehn auf hohen Berg, von wo gemeinsam sie sich trauen ins Dunkel tiefen Tals zu schauen. Denn aus gemeinsam überwund´nen Pfützen lässt sich erlernen Lust, zu schüzen, und man kann statt Haufen Scherben sich wirklich Freundesgunst erwerben. |
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36 | Kuriose Sache | |||
Vorschautext: Der Dichter hat sein eignes Werk gelesen. Was ist besonders dran gewesen? Er selber hat sich sterngeschmückt... Und seht,die Sache ist geglückt! Denn jeder, der´s nach ihm nun liest, sieht, wie hoch geehrt der Dichter ist. So kann den Ruhm man selbst betreiben und eigne Kommentare schreiben. Doch was der Zufall mir entdeckt - ich weiß nicht mal, ob´s wirklich schmeckt <><><> |
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35 | Fünfundachtzig Jahre | |||
Vorschautext: Der Weg hinauf - ganz ehrlich war gar nicht leicht, vielmehr beschwerlich. Ich blieb oft stehn und sah zurück. Neugier zwang zum Weitergehn. Das war mein Glück! Schritt vor Schritt hat´s mich getrieben. So war´s vom Schicksal vorgeschrieben... Pustend, schwitzend, schnaufend im Schneckengang oft laufend, wie seinerzeit ich trug mein Joch, als ich auf Musa´s Djebel*) kroch. ... |
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34 | Einfach stehen geblieben | |||
Vorschautext: (Schock am Telefon) Ach, wie hab ich mich gefreut, als nach ewig langer Zeit - genau gesagt nach 60 Jahren – wir wieder mal am Sprechen waren. Von Lebensläufen wild bezwungen, in alten Melodien gesungen. „Weißt du noch“ und „Lang ists her“. Wir erinnerten sogar die Mär an jenes Kindergartenpärchen, das verliebt war wie im Märchen. ... |
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33 | Einem Chefredakteur | |||
Vorschautext: Was dem Auge nicht gelang, die Stimme bringt das Wort zum Klang. Erst der Ton hat Wortes Macht richtig zu Gehör gebracht. (2012) Frage an meine Redaktion: Mehr als dreißig Worte wär´n zu schreiben!!! E i n Gedanke darf nicht treiben??? Doch mit nur zweiundzwanzig will ich zeigen, ... |
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