Gedichte über Zufriedenheit - Seite 75

Unzufrieden

Warum warst du immer nur unzufrieden
Dein ganzes Leben lang, bis zu deinem Tod
Du hättest jeden Tag deines Lebens
So froh und zufrieden sein können

Es war eine schwere Zeit
Deine Jugend im 2. Weltkrieg
Knapp drei Jahre nach Kriegsende
Wurdest du das erste Mal Mutter

Hochzeit mit dem angehenden Vater
Ein Jahr nach der ersten Geburt
Kam das zweite Kind zur Welt
Du warst noch nicht einmal 19 Jahre alt

Du musstest zwei kleine Kinder
Durch die schwere Nachkriegszeit bringen
Aber dein Ehemann, selbst noch so jung
Hat dich auf Händen getragen
Und das bis zu seinem Tod

Jahre später wurdest du zum 3. Mal Mama
Du hättest so stolz auf dich sein können
Drei Kinder, die sich prächtig entwickelten
Ihre Schule, Ihre Ausbildung bestens schafften

Einen treusorgenden Ehemann und ebensolchen Vater
Doch all das hast du nie gesehen
Du flüchtest oft in einen Kaufrausch
Da war dir jedes gekaufte Kleidungsstück recht
Doch das kam am nächsten Tag wieder retour

Zu den drei Kindern kamen noch
Schwiegersöhne und eine Schwiegertochter
Die Familie wurde größer, auch wurdest du
Mehrfache Großmutter
Später auch noch Urgroßmutter

Du hättest so stolz sein können
Auf das was du geschafft hast
Auch durch eine so schwere Zeit
Und du warst noch so jung und unerfahren

Doch immer wieder diese Unzufriedenheit
Auch selten ein Lächeln auf deinem Gesicht
Du konntest dich eigentlich selbst nie leiden
Warum nur? Konnten wir nie ergründen

© Ingelore Jung
20. Juli 2025

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Herzenswärme

Dämmerig zeigt sich der Himmel
Ein neuer Morgen
beobachtet unser Treiben
Man hat im Moment
Gottlob keine Sorgen
Und so soll es heut bleiben
Wir lächeln uns zu
Wir schenken uns Ruh`
Unser warmes Nest ist witterungsfest
Bunte Blätter tummeln sich im Garten
Auf den Winter
müssen wir noch lange warten
Unser Garten ist ein Hochgenuss
Um uns herum gibt es
kein Grund zum Verdruss

© Käte Micka


Käti Micka

Sitze gemütlich im kleinen Strandcafe,
über mir das Jauchzen der Silbermöwen,
fasziniert schaue ich auf die offene See,
die sich heute von ihrer malerischen Seite zeigt,
Sonne spiegelt sich auf dem Wasser,
am Horizont blitzen kleine Wellen auf,
brechen sich am Strand,
wirbeln Wasser auf,
der Wind treibt mit den Wellen sein Spiel,
zertreuen aber meine Gedanken.

Schließe für einen Augenblick meine Augen,
lasse das Leben an mir vorbeiziehen:
diese beständige Unruhe,
das Auf und Ab im Zeitenfluss,
geordnete Bahnen - selten,
stürmische und geruhsame Zeiten
im steten Wandel,
alles formt uns Menschen,
bringen Glücksgefühle,
hinterlassen Narben,
Emotionen kommen in Wellen,
mal sind es Schmetterlinge im Bauch,
mal zehren sie an den Kräften.

Ich aber sammle all diese Eindrücke,
und vertraue in schlechten Zeiten
auf die guten Wellen des Lebens.

Viele Bewegungen
Verschiedene Regungen
Neulich noch am Start
Heute in rasanter Fahrt

Ich sehe

Diese Drohkulisse
Setze nun meine Prämisse
Aber wird es reichen
Kann ich noch weichen

Ich sehe

In größter Letter
Drohendes Unwetter
Geht's uns an den Kragen
Wird es zu schlagen

Ich sehe

Mein Schneckenhaus
Wozu der Leichenschmaus
Verliere die Hoffnung
Es fehlt Versöhnung

Warum Viele so blind

Ernestine Freifrau von Mollwitz



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