Gedichte über die Zivilisation (Seite 7)

Teds Traum

Zerschlaget diese kranke Welt,
Holt euch euren Sinn zurück,
Schmiedet neu der Menschen Glück;
Vernichtet was zusammen hält.
Durchstreift erneut die weiten Wälder,
Jagd mit andern Männern Wild,
Dass euch Blut die Triebe stillt,
Bestellt für eure Frauen Felder.
Zieht Mädchen wieder groß zu Müttern,
Macht aus Jungen einen Mann;
Leben wie es einst begann:
Zwei Liebende die Kinder füttern.
Uns geht es heute allen schlecht,
Merken tut ihr es nur nicht,
Doch Ich bring’ ins Dunkel Licht:
Der Mensch hält sich nicht artgerecht!

Impressionen eines Fremdenführers

Die glorreichen Städte sind alle gefallen,
Vergangen ist lang der Gesang ihrer Hallen,
Denn gleich aller Plätze an denen du bist,
Du blickst und gewahrst einen dummen Tourist.
Gereist aus der Ferne zu gaffen und schauen
Die Orte und Plätze die sie nicht erbauen,
Zu heucheln Verständnis für Kunst und Kultur,
Doch bar jedem Streben nach Wert und Bravur,
Die Bauten und Tempel der Städte zu sehen
Wobei deren Seelen sie niemals verstehen,
Denn sind doch die Bande von Boden und Blut
Nun mehr nur die Funken ersterbender Glut.
Verkauft und verhöhnt ist die städtische Größe,
Es sind nur geblieben die Scham und die Blöße;
Die Städte sind heute nur Huren für Geld,
Dem letzten und schrecklichsten Herrscher der Welt.
Die Leute, die Gelder, sie sind Invasoren;
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft: Verloren.

Die glorreichen Träume sind alle geträumt
Und unsere Chancen sind alle versäumt,
Die ehrvollen Schlachten sind alle geschlagen,
Uns bleiben nur Schemen die Schemen verjagen,
Die menschlichen Fragen sind alle gefragt,
Die Antwort schon lange in Stille gesagt,
Die glanzvollen Reiche sind alle errichtet,
Uns bleibt nur zu sehen wie Zeit Sie vernichtet…

Mensch der Moderne, / Menschliche Ferne

Ein goldener Käfig aus Mittelpracht
In dem jeder immer das Gleiche macht.
Mensch, Oh Mensch Du warst frei geboren,
Doch Mensch, Oh Mensch, bist in Ketten gestorben,
In goldenen, trist-trüben Ketten,
Willst und kannst Du Dich nicht retten?
__________

Drum hebe dein vernebelt Haupt,
Entfach den Geist der Dir verstaubt
Zu sehen was Du einst geglaubt
Bevor man es Dir einst geraubt.

Um die Ruhe ist es still geworden

Es ist still geworden
um die Ruhe
spürt man
im Leben
nur Getümmel
der Donner hat es wohl geschafft
in Chaos Welt
er uns verbracht.

Nichts ist mehr ruhig
nicht Miteinander
wohl auch das Ringen
um die Macht
die Welt im Wandel
läuft nicht leise
mit laut Getöse
geht es ab.

Da toben Kriege
Krisen
Pandemie
bloß nicht reden
schreien viel
ein jeder pocht jetzt
auf sein Recht
nicht leise sein
auf ins Gefecht.

Doch ein jeder
wünscht sich Ruhe
von dieser Zeit " Zerrissenheit"
denn Ruhe heilt
so oft die Wunden
von dieser fordernd
Wandelzeit.

MB

Stadtrundgang

Paläste und Schlösser,
Hochhäuser noch größer
machen dich staunen.

Monumente und Kathedralen
erzählen dir nichts von den Qualen,
die in ihnen wohnen.

Viele mussten sich plagen,
Leid und Schmerz ertragen
und du siehst es nicht.

Könntest du alles niederreissen,
was hättest du gewonnen?
Zerstörung und Trümmer
machen für immer
alles noch schlimmer.

Würdest du die Namen kennen,
könntest du sie aufschreiben,
damit jedes Kind sie liest,
und niemand vergisst,
was geschehen ist.

Wärest zum ersten Mal an diesem Ort,
käme zum Staunen die Nachdenklichkeit,
die Achtung für das Werk der Hände,
ohne die keine Entwurf vollendet,
kein Schlussstein das Ende.

Gedichte über die Zivilisation - Seite 7

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Impressionen eines Fremdenführers

Mensch der Moderne, / Menschliche Ferne

Um die Ruhe ist es still geworden

Stadtrundgang