Sortieren nach:

Gedichte über Vergangenheit - Seite 50


Aber auch nichts

In deinen kalten Schatten
schlug mein Herz schwarz
Über uns Vergängliches
aus dem wir atmeten -
war ich geboren schon
Nun, wie in die Brust gedolcht
lernte ich sterben -
schonungslos

Zu Boden gedrückt -
die Zirpen verstummt,
das Rosenwasser süsssauer
Mit den Lebenslügen vereint
schlief ich verletzt regungslos
unter deinem Wortgewicht

Als die lange Nacht so hereinbrach -
wie Schmetterlingsflügelbrüche,
die Uhren standen still,
der Sommer und die Sommerfreude,
so forderte Schuld ihren Tribut
Ein früh zerbrochener Geist
sehnt sich nach der Flasche zurück,
so dachte ich noch

Unter täglichem Sonnenlicht
- nichts blendete mehr
reifte auch keine Ernte mehr,
kein Ende
Zerfallende Gesichter meiner Träume -
außer erschütternden Ereignissen
blieb nichts,
außer dem Beigeschmack quälerischer Schuld,
die sich in ungewohnter Klarheit
Gedanken stetig durchbohrte

Nennt es Gottesfurcht,
nennt es Gottesfinsternis,
nennt es Klage oder Versagen!

Im Duft der Erinnerung verströmt alles -
das quälerische Schuldgefühl eines Kindes,
die sehnsuchtsvollen Wehen von Frucht,
das gebährende Gen aus dem Einheitgedrängten,
das Verstossene aus Licht und Harmonie,
das Gefühl aus Heim und Geborgenheit -
ins totalitäre Nichts

Wundsam achso verletzt,
wenn ich jetzt den Klängen der Natur
vergebend lausche
Es führt doch kein Weg zurück,
weder der verlockend bittersüße Duft
von Vergänglichkeit,
noch der ernstgemeinte Wunsch
in ein nachsichtiges Ende zu führen,
nichts kann mich versöhnen.

Nichts



© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 09.06.2020]
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Für meine Tochter Franziska

Ich weiß, dass du diesen Brief einmal siehst
ihn zerreißt oder liest, ihn hasst oder liebst
ich bete dafür, dass du mir mal vergibst
für die Zeit, die so fern hinter uns liegt.

Das Schicksal hat uns voneinander getrennt
unsere Wege geteilt und so wurd ich dir fremd
doch du warst permanent in meinen Gedanken präsent
Ich wünsch mir, dass du das eines Tages erkennst

Du warst noch so klein, ich erinner mich gern
Ich konnte von dir noch so einiges lern'
und schwör vor dem Herrn: Du warst mir nie fern
du warst in meinem Leben der leuchtenste Stern

Jetzt bist schon groß, ich habs nicht erlebt
meine Augen sind von meinen Tränen verklebt
hab mein Leben gelebt, doch dich nicht geseh'n
meine Seele zerbricht und tut innerlich weh

Ich schreib dir das auf, damit du verstehst
und weil mir hier niemand die Wörter verdreht
wie ein Lügner, der gerne die Wahrheit umgeht
und sich nach meinem Flehen nicht einmal umdreht.

Ich wäre so gerne für dich da gewesen
hätte für dich gern aus Büchern gelesen
Interesse bestand, doch sie wurde verbannt
von jetzt auf jetzt riss man dich mir aus der Hand.

Dann warst du weg und die Jahre verzogen
vielleicht denkst du jetzt: Das ist alles gelogen
und kann mich der Mann mit dem Scheiß hier verschonen
der hat doch nichts in meinem Leben verloren

Da hast du recht: Für dich bin ich ein Fremder
wie der Tag 32 im Monatskalender
ein Mensch, der nie wirklich für dich existiert hat
ein Mensch, der nie wirklich für dich existiert hat

Ich wünsch mir so sehr, dass du mir mal vergibst
dass du dir auch mal mein Leben ansiehst
und zwischen uns beiden Freundschaft entsteht
dass ich für dich da sein darf für den Rest deines Wegs

Dieser Brief für dich, ist in in Liebe getaucht
durch das Feuer gegangen, doch niemals verraucht
und am Ende hat er dich ja doch noch erreicht
was du daraus machst, das entscheidet die Zeit.

Möcht dir noch sagen: Du warst immer bei mir
immer in meinem Herz, immer in mir
so wird das auch bleiben, so lange ich lebe
und dieses kann mir auch keiner mehr nehmen.

In Liebe..... Nenn mich wie du willst
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige