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Gedichte über den Tod - Seite 251


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Edles Glück

Was man nicht alles so beim Räumen findet !!!

..einen uralten poetisch-traurigen Text aus Strömis Feder, fast 30 Jahre alt. Ich habe ihn beim Kellerausräumen und Sperrmüll vorbereiten gefunden und bin echt gerührt. Der Text ist an meine erste große Liebe gerichtet, die damals unerwartet gestorben ist und ich unendlich traurig war..

- Edles Glück -
[✍️ von Marcel Strömer]

Warum sollte es mir anders ergehen als dir?
Auf deinem Weg nach Hause
hast du die gelben Astern zertreten
und hast verächtlich auf den Boden gespuckt..
Wieder einmal ist es spät geworden.
Alle anderen schlafen schon längst.
Du warst wieder auf der Suche.
nach dem Glück,
das nur so wunderschön leuchtet.
in der Dunkelheit – wie ein Stern.

„Wach auf!”, hat man dir zugerufen.
Aber ich würde dich doch niemals
bei deinem Traum wecken oder stören.
Du hattest einen Tagtraum.
so real wie du selbst.
Deine Augen waren dabei wach
wie ein offenes Buch.

Manchmal
versteckt kleine, beinah unsichtbare Tränen,
sie wanderten heimlich deine Wangen entlang.
Du scheinst viel zu erdulden.
Keiner bemerkt es oder nur wenige.

Nun
ich sehe dich allein die Straße entlanggehen,
deine Schritte verhallen klingend,
wie das Zerbrechen von Muscheln.
Deine Haare sind nass vom Regen.

Du
hast den Kopf niedergeschlagen, tief gebeugt,
vielleicht wie ein Clochard.
Warum sollte es dir anders ergehen, denke ich mir..

Denn
Auch ich hatte meine Liebe verloren, damals, in einer Nacht.
Ich verweigerte sogar den letzten Abschiedskuss..

Auf dem Weg nach Hause,
hatte ich die Blumen wiedergefunden,
die du mir aus reinem Herzen geschenkt hattest.
Als ich sie behutsam vom Boden auflas,
kamen mir all die Erinnerungen wieder.

Ich schmeckte noch einmal den bezaubernden Duft.
des edlen Glücks.


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 29.08.2025]
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Edles Glück [2]

Warum sollte es mir anders ergehen als dir?
In der Stille der Nacht, auf dem Weg nach Hause,
hast du die gelben Astern zertreten,
hast verächtlich auf den Boden gespuckt.
Der Mond wachte über deine Gedanken,
während alle anderen längst in Träumen versunken waren,
und du wandtest dich ab,
auf der Suche nach dem Glück,
das nur so wunderschön leuchtet –
in der Dunkelheit wie ein Stern.

„Wach auf!”, hat man dir zugerufen,
doch mein Herz, so voller Mitgefühl,
würde dich niemals aus deinem Traum reißen,
nie stören in diesem kostbaren Moment,
in deinem Tagtraum,
so real wie du selbst,
mit Augen, die die Wahrheit schreiben,
wie ein offenes Buch, das niemand liest.

Doch unter dem Aufglanz deines Lächelns
verstecken sich die kleinen, beinahe unsichtbaren Tränen,
die still und heimlich
deine Wangen entlang wandern.
Du scheinst viel zu erdulden,
als wäre dein Schmerz ein Schatten,
den nur wenige wahrnehmen.
Nun stehst du allein,
die Straße entlang gehend,
deine Schritte klingen
wie das Zerbrechen von Muscheln am Strand.

Deine Haare sind nass vom Regen,
ein sanfter Schleier, der deinen Kummer verbirgt,
und der Kopf, wie schwer beladen,
niedergeschlagen, tief gebeugt,
vielleicht wie ein Clochard, der alles verloren hat.
Warum sollte es dir anders ergehen, denke ich mir,
denn auch ich habe meine Liebe verloren,
damals, in einer Nacht,
als die Dunkelheit alles verschlang.

Ich verweigerte sogar den letzten Abschiedskuss,
ließ die Worte ungesprochen,
auf dem Weg nach Hause
fand ich die Blumen wieder,
die du mir aus reinem Herzen geschenkt hattest.
Behutsam hob ich sie vom Boden auf,
und mit ihnen kam all die Erinnerung zurück,
der bezaubernde Duft des edlen Glücks,
der noch immer in der Luft hängt,
wie ein Gemälde aus Vergangenheit und Traum,
verwebt mit dem Schmerz,
der uns beide leise umarmt.
So frage ich, warum sollte es mir anders ergehen als dir?


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 29.08.2025]
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


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