Gedichte Über Sterben - Seite 9

Zu Hause
Brennt eine Kerze
Seit 10 Uhr

Im Krematorium
Brennt der Sarg
Mit meinem Vater

Um 11 Uhr
Erlischt die Kerze
Wie von selbst

Es ist windstill
Die Sonne scheint
Ein heisser Werktag


© René Oberholzer

Petra...
Heute hätten wir deinen Geburtstag gefeiert,
hätten Spaß gehabt, und hätten viel gegeiert,
mit Kuchen hätten wir den Tag versüßt,
und ich hätte alte Bekannte begrüßt.
Heute hättest du ein Geschenk von mir bekommen,
und wir hätten uns in die Armen genommen,
doch nichts vom dem wird je geschehen,
du musstest schon so früh für immer gehen.
Ein Geburtstag ohne dich,
war unvorstellbar für mich,
auch heut noch fällt mir der Abschied schwer,
denn du lebst schon fast ein Jahr nicht mehr.
Hab dich gelöscht aus meinem Handy, das ist wahr,
doch in meinem Herzen bist du immer noch da!
Danke für die schöne Zeit…
die ich mit dir erleben durfte.
Deine Freundin Gaby….

Das Unbekannte

Das Dunkle Unbekannte fürchtet jeder
will wissen sehen was im Leben kommt
das Unbekannte macht oft Angst
man lieb es hell und klar
doch dies ändert sich im Leben
man wünscht sich das was eigentlich ängstigt
weil das Leben so oft mehr ängstigt als was Anderes
wird man geboren liegt man schon im sterben
die Zeit und Ort sind nicht bekannt
doch ist der Tod als einziges gewiß
und nicht vor Herkunft Macht oder Geld bestimmt
der Tod ist wohl gerecht entkommen kann keiner
so ist gerecht und ohne Unterschied in der Welt

EnTR 12.11.2018

Bin müde geworden von meinem Grab
Müde geworden von dieser Last
Redest, antwortest du, wenn ich dich frag?
Habe ich dein Herz erfasst?

Bin müde geworden vom vielen Gehen,
Müde geworden von langen Wegen
Meine Augen haben sich satt gesehen
Glieder wollen sich niederlegen

Darf mich am Baum in weiche Moose setzen
Lehne beruhigt am Stamm
Durch tiefes Blau gleiten Wolkenfetzen
Vom Wind getrieben, der aus der Ferne kam

Schlaff hängen hinab die Glieder
Haare wehen sanft im Wind
Odem fliegt und kommt nicht wieder
Weil er den Weg zurück nicht find